Kaltes Moor

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Moorbrück, Tsa 1033 BF

Wenn Saria ihre Reise Revue passieren ließ, sollte sie wohl dankbar dafür sein, dass sie im Tsa und nicht im Hochsommer durch die sumpfigen Lande Moorbrücks stapfte. Wieder einmal knirschte der Boden bedenklich unter ihren Füßen, doch noch war er über weite Teile gefroren und verzieh den einen oder anderen Fehler, der sie zu jeder anderen Jahreszeit das Leben hätte kosten können. Der Schnee wiederum hatte sich schon zurückgezogen und konnte keine Sumpflöcher unter seinem unschuldigen, weißen Kleid verbergen. Dass die Sumpfranzen, zu dieser Zeit so hungrig wie nie, sie bisher nicht aufgespürt hatten, war sicherlich ein großes Glück für sie und die Kriegerin dankte Ifirn inbrünstig dafür, dass sie ihren Vater bis jetzt davon abgehalten hatte, mit all den Fährnissen aufzuwarten, die er den beiden in dicke Kleidung gehüllten Wanderern hätte entgegenstellen können.
"Ich wünschte, wir wüssten zumindest, warum wir die Reise durch diesen götterverlassenen Ort auf uns nehmen", klagte Etilian, der hinter ihr her schritt. Er war noch immer müde, weil er in der Nacht kaum ein Auge zugemacht hatte. Die Hälfte der Zeit hatte er sowieso wachen müssen, und in der anderen hatte der Heiler so viel gefroren, dass an Schlaf nicht zu denken war.
Zumindest für ihn nicht, denn seine Schwester hatte sich in ihrer Ruhezeit nicht von solchen Widrigkeiten stören lassen. Sagte man nicht, dass Frauen viel leichter frören? Missmutig presste er die Lippen aufeinander.
"Du warst doch dabei, als wir mit dem gelehrten Herren verhandelt haben, also kennst Du unseren vereinbarten Lohn", kam die stichelnde Antwort von seiner Zwillingsschwester, begleitet von kleinen Wölkchen kondensierten Atems.
Die Sonne stand bereits tief über Narehals Wald im Westen. Blutrot fiel der Schein der Praiosscheibe durch die Kronen der blätterlosen Bäume. Ihre Äste reckten sich dem Himmel entgegen, als würden sie um Erlösung flehen.
"Du weißt ganz genau, was meine Neugier weckt. Wollen wir nicht doch einen Blick in den Beutel werfen?" fragte Etilian, doch die Ritterin schüttelte energisch den Kopf.
"Uns wurde gesagt, dass uns der Inhalt nichts angeht, und ich habe vor, mich daran zu halten. Wir liefern den Beutel sicher in Neuenkobers Wacht ab, bekommen unseren Sold und ziehen glücklich von dannen. Das ist der Plan."
Dabei ließ Saria ihre rechte Hand zweimal auf den Lederbeutel an ihrer Seite klatschen, wie Reiter es gelegentlich bei der Flanke ihres Pferdes taten. Das dunkelbraune Säcklein, das durch seinen verborgenen Inhalt eine grob rechteckige Form angenommen hatte, quittierte diese Geste mit einem stumpfen 'Patt, patt', welches wenig über sein Inneres verriet.
"Wahrscheinlich ist es sowieso nur ein ganz profanes Buch über völlig uninteressanten Dinge", fuhr Saria fort.
"Du glaubst doch wohl nicht, dass sie irgendwelchen dahergelaufenen Söldlingen ein wertvolles, magisches Artefakt in die Hand drücken?"
Doch ihr Bruder gab sich noch nicht geschlagen.
"Wenn es so unwichtig ist, warum warten sie dann nicht einfach auf die nächste Lieferung Lebensmittel nach Eisenkobers Wacht?"
"Weil es Zauberer sind", erwiderte seine Schwester gelassen und brachte damit ein quasi unschlagbares Argument auf den Tisch. Etillian mummelte sich stumm in seinen Umgang ein und versuchte jenseits des Rückens seiner Schwester endlich den hölzernen Wachturm von Grimsaus Ehr auszumachen, der sich eigentlich schon längst gegen den Himmel hätte abzeichnenden sollen, doch er konnte weiterhin nichts erkennen. Hoffentlich hatten sie sich nicht doch verirrt!
Saria schien die in ihm aufkeimende Sorge nicht zu teilen, sondern belehrte ihn stattdessen: "Du solltest diese Land außerdem nicht als götterverlassen bezeichnen. Sonst sagst Du das irgendwann noch, wenn ein Moorbrücker dabei ist."
"Und das wäre so schlimm? Ich habe ähnliche Reden auch schon in Moorbrück selbst gehört. Und es waren keine Reisenden, die sich unterhalten haben", merkte der frierende Heiler an und führte weiter aus: "Ist es nicht auch so, dass dieser Sumpf durch schwärzeste Magie entstanden ist? Was sollten die Götter also hier zu suchen haben?"
Abrupt blieb die Ritterin vor ihm stehen und Etilian fragte sich schon, ob er sie vielleicht unbeabsichtigt gegen sich aufgebracht hatte. Stattdessen dreht sich Saria mit einem breiten Grinsen zu ihm um.
"Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht."
Mit erhobenen Finger, eine Geste, die Wohl an den Hauslehrer erinnern sollte, den sie nie gehabt hatten, fragte sie: "Weißt Du, was mit Land passiert, welches von Wasser völlig durchdrungen wird, wie es hier der Fall war?"
Der Heiler kam sich von seiner Schwester auf den Arm genommen vor, antwortete aber dennoch: "Nun, ich würde sagen, es passiert das, was hier passiert, nicht wahr? Es versumpft."
Triumphierend richtete Saria den Finger auf ihn.
"Aber dies hier ist kein Sumpf!" korrigierte sie ihn und ließ die Hand nun eine weit ausholende Geste über das Land beschreiben.
"Dies ist ein Moor, denn hier gibt es Torf. Den findet man nicht auf jedem sumpfigen Acker. Sonst hätten wir ja auch welchen in Hohenried gehabt."
Verdutzt registrierte Etilian, wie viele Überlegungen seine Schwester in diesen Ort gesteckt hatte und fragte sich, worauf sie eigentlich hinauswollte. Er musste nicht lange darauf warten, denn die fuhr bereits fort: "Torf kann man abbauen. Er gibt den Menschen ein bescheidenes Auskommen, spendet Wärme und Licht. Bedeutet das nicht, dass Peraine und ihre elf Geschwister den Menschen schon längst vergeben haben, was Dere hier angetan wurde? Indem sie dieses Stückchen Hoffnung in ein auf den ersten Blick verlorenes Land gegeben haben, haben wir die Möglichkeit, eine neue Zukunft aufzubauen."
Es dauerte einen Augenblick, dann lachte Etilian, gedämpft von dem wollenen Schal, los.
"Du bist wirklich eine unverbesserliche Frohnatur!"
"Das klingt ja so, als wäre ich ein Hofnarr und kein Ritter", klagte Saria in gespielter Beleidigung. "Ich versuche nur das Gute zu sehen, was es eigentlich immer zu entdecken gibt, wenn man nur danach Ausschau hält."
"Gehen wir lieber weiter, bevor dein sonniges Gemüt noch das Eis zum Schmelzen bringt", erwiderte Etilian lächelnd. Tatsächlich erschien ihm der Weg nun viel leichter zu ertragen, und er schritt gut gelaunt voran.
Doch schon nach knapp einer viertel Stunde blieb Saria erneut stehen. Etilian schloss zu ihr auf und blickte auf die Hütten von Grimsaus Ehr. Bei einigen schimmerte das Licht der Feuerstellen durch die geschlossenen Fensterläden. Alles sähe ganz friedlich aus, wenn nicht die zersplitterten Überreste des Wachturms wie eine Warnung am Rande der Siedlung aufgeragt hätten. Saria zog ihr Schwert und ihr Bruder umfasste seinen hölzernen Stecken fester, während sie die letzten Meter überbrückten.
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Madalein saß neben dem Bett Tjolme Immensteins, und beobachtete, wie sich dessen Brustkorb ruhig hob und wieder senkte. Tjolmes Frau Hannafrid war so erschöpft gewesen, dass sie in ihrer stillen Wacht eingeschlafen war, den Kopf neben ihren Mann auf das mit Stroh gefüllte Leinenkissen gelegt. Auch wenn sie sich Mühe gegeben hatte, stark zu sein und keine Schwäche zu zeigen, die Feuchte ihrer Tränen, die sich in dem rauhen Stoff verfangen hatte sprach eine völlig andere Sprache. Nun schlief sie einen ruhelosen Schlaf auf dem Boden, in dicke Decken eingewickelt.
'Zu wenige Hütten', dachte Madalein, 'wir haben immer noch zu wenige Hütten'.
Ein leises, schmerzhaftes Wimmern von Tjolme schreckte sie kurz aus ihren Gedanken hoch. Noch immer plagte ihn ein ständiges Fieber, und der Knochen war auch nicht so gerichtet, wie er es hätte sein müssen. Madalein befürchtete jeden Tag mehr, dass Tjolme entweder sein Bein, oder sein Leben verlieren würde.
Die Tür zum Haus der Immensteins öffnete sich und die junge Magd Nella betrat den Raum.
"Es kommen Besucher, Euer Gnaden."
"Dann hoffen wir, dass es diesmal das Leben ist, das nach Grimsaus Ehr kommt, und nicht der Tod."
Madalein stand auf und deutete Nella an, hier zu bleiben und auf die Immensteins Acht zu geben.
Als sie ins Freie trat, zog sie den Umhang etwas enger um die Schultern. Ihr Atem schien, sobald er den Körper verlassen hatte, zu gefrieren. Auch wenn es bereits früher Abend wurde, das Licht war noch ausreichend, um die beiden Personen erkennen zu können, die sich der Siedlung zu Fuß näherten. Eine weitere Tür öffnete sich, und der Zwerg Rambox sowie der Schmied Hufmacher stellten sich hinter die junge Geweihte.
"Meint ihr, die wollen Ärger machen?" grummelte der Schmied durch seinen Oberlippenbart.
"Wer kommt denn hier zu zweit in den Sumpf, um Ärger zu machen, Armbrecht?" tadelte ihn Madalein, "Es sieht mir eher so aus, als würden wir heute Abend zwei Gäste haben. Auch wenn ich nicht sagen kann, dass der Zeitpunkt dafür der Beste ist. Verständige den Ritter."
Der Schmied nickte kurz und schritt in Richtung des größten Steinhauses.
Kurz darauf erreichten die beiden Neuankömmlinge den Rahjaschrein der Siedlung und blieben stehen. Madalein erkannte, dass die beiden wohl ein junges Paar waren, sie mit einem Schwert in der Hand, er mit einem Wanderstab, den er fest in beiden Händen hielt.
"Die Zwölfe zum Gruß. Ich bin Saria von Lindholz-Hohenried und dies hier ist mein Bruder Etilian. Wir sind auf der Durchreise und die Nacht ist nahe. Hättet ihr die Güte, uns für heute Nacht Schutz, und so es euch möglich ist, ein Nachtmahl zu geben?"
Madalein fiel ein Stein vom Herzen, als sie die Begrüßung und die Namen hörte. Nein, diese beiden waren sicher nicht auf Ärger aus.
"In Travias Namen sei euch beides gewährt. Docenyos sind hier stets willkommen. Auch wenn ich fürchte, dass weder der Schutz, noch das Essen allzu hohen Ansprüchen genügen wird."
Madelein deutete den beiden an, ihr zu folgen und ging ebenfalls in Richtung des Rittersitzes.
"Wir haben in letzter Zeit vermehrt Übergriffe zu befürchten. Diese lästigen Sumpfaffen werden immer dreister. Ihr seid hoffentlich auf eurem Weg nicht angegriffen worden?"
Saria verneinte.
"Wir haben kein Feuer gemacht, damit die Sumpfranzen nicht auf uns aufmerksam werden. Angenehmer war der Weg dadurch nicht, aber wir wurden zumindest nicht angegriffen."
"Das ist gut. Denn eines dieser Biester ist von ausgesuchter Schläue. Es scheint intuitiv zu wissen, wann wir am unachtsamsten sind. Gebt also auch auf eurem weiteren Weg acht, und wenn ihr eine recht große Rantze mit rubinfarbenen Augen seht, durchlöchert sie mit Pfeilen und lauft so schnell ihr könnt weiter nach Hohentrutz und verlasst den Weg nicht. Es scheint, dass die Sumpfrantzen in dieser Richtung nur bis zu einem gewissen Punkt gewillt sind, ihrer Beute zu folgen. Irgendetwas scheint sie dort zu verschrecken."
Madalein zögerte kurz und fuhr dann fort.
"Doch das größere Übel sind die Toten, die nicht in ihren Gräbern bleiben."
Bevor ein weiteres Wort gesagt werden konnte, öffnete sich die Tür vor ihnen. Ein älterer Mann begrüßte sie.
"Seid willkommen in der Casa des Caballeros von Grimsau. Der Soberan wird euch sogleich selber empfangen."
Die junge Geweihte ergriff wieder das Wort.
"Danke Gonzalo. Sei so nett, und lasse etwas zu Essen herrichten. Die beiden Herrschaften sind Saria und Etilian von Lindholz-Hohenried, und, so wie ich es sehe, über die Maßen hungrig und durstig."
Gonzalo schloss die Tür wieder, nachdem alle den Raum betreten hatten, warf ein Holzscheit in den Kamin nach und ging in den Nebenraum.
"Ich geh dann mal wieder auf Wachposten, wenn ihr mich nicht mehr benötigt."
Rambox zog sich mit diesen Worten ebenfalls zurück.
"Setzt euch doch bitte."
Madalein deutete auf den großen Tisch in der Mitte des Raums und die Sitzbänke darum.
"Es wird noch etwas dauern, bis das Essen gerichtet ist, doch etwas warmen und gewürzten Wein kann ich euch bereits anbieten."
Saria und Etilian setzten sich nachdem sie sich aus ihren Mänteln geschält hatten, und Madalein stellte zwei Tonbecher vor sie, die sie mit eben jenem Wein füllte. Die Wärme und der Alkohol taten das ihre um die Kälte aus den Knochen der beiden zu vertreiben.
"Ihr erwähntet Tote, die nicht tot bleiben."
Etilian konnte seine Neugier nicht verbergen.
"Verzeiht, wenn ich euch darüber noch hinhalten muss", erwiderte Madalein "Ich glaube, es liegt an dem Ritter, euch darüber aufzuklären. Wenn ich mich nicht täusche höre ich ihn bereits."
Das Knarzen der hölzernen Treppe verriet, dass mehr als eine Person den Raum betreten würde. Und tatsächlich folgte dem Ritter von Grimsau eine weitere Person in brauner Kutte, die sich am ehesten als ein Fass mit Armen und Beinen beschrieben ließ.
"Gestattet, dass ich mich vorstelle. Rainfried Moritat von Grimsau. Der zweite Name ist ein Erbe meiner Mutter und der Erbgreve ist bis heute nicht darüber begeistert."
Er nickte kurz mit dem Kopf zu den beiden Gästen, die aufgestanden waren. Madalein war sitzen geblieben, ohne dass der Ritter darüber irritiert zu sein schien.
"Und der lebensfrohe Geselle hinter mir ist Tacodar Courtoso Vascagni, Geweihter des Aves und so manches Mal eine rechte Landplage."
Der Grimsauer begrüßte Saria mit einem angedeuteten Handkuss und Etilian mit einem Händedruck. Tacodar verneigte sich kurz mit einem schelmischen Lächeln und tat es dem Ritter gleich, der Handkuss im Gegensatz zu dem des Ritters jedoch nicht nur angedeutet und wohl etwas länger gehalten, als es sich geziemt.
Nachdem sich alle wieder gesetzt hatten, jeder einen Becher Wein vor sich, kam auch Gonzalo zurück in die Stube, einen dampfenden Kessel tragend und hing diesen neben den Kamin. Er stellte zwei hölzerne Teller vor Saria und Etilian ab und schöpfte sogleich etwas Eintopf aus dem Kessel hinein.
"Mehr als einige Wurzeln, Kräuter, Graupen vom letzten Sommer und einige Fetzen Hasenfleisch gibt die Gegend hier im Moment leider nicht her," entschuldigte sich Rainfried für das karge Mahl. "Aber wenigstens kann ich euch warme Betten, wenn auch nur strohgefüllt, bieten."
"Jede Kost, die warm ist, ist schon ein Segen", erwiderte Etilian in ehrlicher Dankbarkeit und seine Schwester setzte hinzu: "Und auch für die Unterkunft seid herzlich bedankt. Möge Travia Euch segnen." Die beiden Außerkoscher löffelten begierig von der Suppe.
Der Herr über Grimsaus Ehr ließ die beiden in Ruhe essen und fragte erst später: "Was verschlägt euch zu dieser Jahreszeit in den unwirtlichen Moorbrücker Sumpf?"
"Wir wurden von einem Magus in Gangsdorf beauftragt, etwas nach Neuenkobers Wacht zu bringen. Ursprünglich wollte er dies wohl selbst erledigen, aber der Winter hat seine Reise verzögert, und er musste dringend weiterziehen. Nach Albenhus glaube ich."
Bei den letzten Worten drehte sich die Ritterin fragend zu ihrem Bruder um, und dieser nickte bestätigend. Er hatte das gleiche Reiseziel in Erinnerung.
"Da die Sümpfe rahjawärts von Moorbrück als besonders heimtückisch gelten, haben wir uns entschlossen, lieber einen Umweg in Kauf zu nehmen. Wir sind um den Yarbocsee herum bis nach Mesendorf geritten. Dort haben wir die Pferde zurückgelassen und über Hohentrutz bis hierher gezogen", erzählte die braunhaarige Adlige weiter. "Die markierten Wege waren uns hierbei eine große Hilfe. Ich hoffe, Ihr gestattet mir daher einen Trinkspruch auszubringen auf die Tüchtigkeit der Neusiedler."
Mit Wohlwollen stimmte Rainfried von Grimsau dem zu, und auch die übrigen im Raum schlossen sich gerne an.
"Wenn ihr von Süden gekommen seid, gestattet mir noch eine kurze Frage", mischte sich der füllige Zugvogel ein. "Ist euch auf eurem Weg etwas Seltsames geschehen? Keine Irrlichter, Ranzen oder … ja, vielleicht Stimmen, die mit euch aus dem Nichts gesprochen haben?"
Saria und Etilian blickten sich fragend an und schüttelten dann zeitgleich den Kopf.
"Nein, zu unserem Glück ist uns auf dem Weg hierher nichts dergleichen begegnet. Jedoch," meldete sich Etilian von Lindholz-Hohenried zu Wort, "sind wir noch etwas unsicher, was den weiteren Weg angeht. Vielleicht könnt Ihr uns ja einen Rat geben: Sollten wir uns besser einen Weg direkt durch Narehals Wald suchen oder einen weiteren Umweg in Kauf nehmen und am Rand entlang ziehen, wo Bäume und Moor aufeinander treffen?"
"Man sagt, der Wald sei verflucht, und das Holz, das wir zum Bau der ersten Hütten verwendet hatten, stammt aus dem Wald."
Rainfried Blick wurde besorgter.
"Phex war uns dabei allerdings nicht wohlgesonnen. Das Holz taugt nicht zum Bau, und nur durch Zufall kam niemand zu Schaden, als das erste Haus zusammengebrochen ist. Ich bin mir daher nicht sicher, ob nicht vielleicht doch etwas an den Gerüchten über den Wald ist. Ich würde euch daher raten, den Wald eher zu umgehen. Der sicherere Weg führt über Therbunja. Reto von Tarnelfurt wird euch sicher ebenfalls freudig begrüßen."
Saria und Etilian verfolgten die Ausführungen des Ritters aufmerksam, warfen sich noch einen Blick zu, bevor sie sich wieder ihrem Gastgeber zuwandten.
"Dann werden wir so vorgehen, wie Ihr es vorschlagt, Euer Wohlgeboren. Vielen Dank!" verkündete Etilian lächelnd und fügte dann wesentlich ernster hinzu: "Wir haben gesehen, in welchem Zustand sich der Wachturm Eures Dorfes befindet und ihre Gnaden hat angedeutet, dass Ihr hier auch mit Widernatürlichem zu kämpfen habt."
"Wenn wir Euch helfen können, so sagt es bitte", mischte sich Saria ein.
Der Grimsauer zögerte etwas.
"Der Turm wurde vor kurzem umgerissen. Wir sind dabei, ihn wieder aufzubauen. Doch wird das noch einige Tage brauchen."
Sein Blick wanderte zu Madalein.
"Diesmal hatten wir nicht soviel Glück. Tjolme Immenstein wurde dabei schwer verletzt. Wir können froh sein, dass dieses untote Gezücht nicht schnell genug war, und wir noch rechtzeitig eingreifen konnten, bevor es für Tjolme zu spät war."
"Ihre Gnaden hat bereits Untote erwähnt."
Etilian bohrte neugierig nach. Rainfried seufzte.
"Praioswärts von Grimsaus Ehr liegt ein altes Gebeinfeld. Und in letzter Zeit schienen die Toten nicht länger in Ruhe zu liegen. Was der Grund ist, dass nach so langer Zeit die Toten zurückkehren, kann ich jedoch nicht sagen. Es scheint, als könnten sie das Leben spüren, das wieder in den Sumpf zurückgekommen ist, und wollen es wieder auslöschen."
Er strich sich mit den Fingern durch das Haar.
"Als wenn die Ranzen nicht reichen würden."
Rainfried nahm noch einen Schluck aus dem Becher.
"Wenn ihr bei den Rohalswächtern vorbeikommt, könntet ihr vielleicht nach einem Heiler schicken lassen, denn ich befürchte, Tjolme wird sein Bein verlieren, wenn es nicht korrekt versorgt wird."
"Das wird nicht nötig sein", merkte Etilian an. "Ich bin ebenfalls in der Heilkunst bewandert und werde mir sofort die Verletzung Eures Untergebenen ansehen. Ich bin sicher, dass ich ihm ebenso helfen kann."
"Ihr könnt meinem Bruder hier absolut vertrauen. Er hat mehrere Jahre damit verbracht Wunden zu versorgen, die direkt oder indirekt von jenseitigen Kreaturen verursacht wurden. Wenn jemand diesem Tjolme helfen kann, dann er… soweit es keine Zauberei erfordert, natürlich", bestätigte Saria die Worte ihres Bruders, der auf die Erlaubnis des Herren von Grimsaus Ehr wartete, den Verletzten aufzusuchen.
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Hannafrid schreckte auf, als die Tür der bescheidenen Hütte geöffnet wurde. Sie musste eingeschlafen sein, während sie am Bett ihres Mannes darauf gewartet hatte, dass dieser endlich erwachte. Die Augen waren verklebt von den Tränen, die sie vergossen hatte, und sie konnte nur verschwommen die Gestalt erkennen, die, beschienen von einer kleinen Laterne, die Kammer betrat.
"Wer ist da?" fragte sie verunsichert, während sie sich den Schlaf aus den Augen blinzelte.
"Kein Grund, sich zu sorgen. Ich bin Heiler", antwortete der Fremde mit ruhiger Stimme, "Ich würde mir gerne einmal das Bein Eures Mannes ansehen."
Langsam konnte die Imkersfrau auch mehr als nur die Konturen des Unbekannten erkennen: Er trug einfache Reisekleidung und eine Umhängetasche an seiner Seite. Braunes Haar umrahmte ein Gesicht, dessen auffälligstes Merkmal die müde wirkenden Augen waren. Dennoch zeigte sich ein freundliches, wenn auch ein wenig mattes Lächeln auf den Zügen des Mannes.
"Mein Name ist Etilian von Lindholz-Hohenried, Frau Immenstein", stellte sich der vermeintliche Heiler vor, während er die Tür hinter sich schloss, welche die Kälte des Winters notdürftig aus dem Inneren verbannte.
Alsdann trat er näher und wies sie mit klarer Stimme an: "Und wenn ihr mir jetzt Platz machen würdet, damit ich arbeiten kann."
Etwas zögerlich wich Hannafrid vom Bett ihres geliebten Tjolmes zurück, der noch immer ohne Bewusstsein dalag. Immer wieder krampften sich ihre Finger in den groben Stoff Ihres Rockes, als könnte das Gewebe ihr Halt geben, während sie beobachtete, wie der Besucher den Zustand ihres Mannes untersuchte und besonders das Bein in Augenschein nahm.
"Wie... wie steht es um ihn, hoher Herr?" fragte die Mutter zweier erwachsener Töchter schließlich, als sie das lange Schweigen des Heilers nicht mehr ertrug.
"Er hat ein wenig Fieber, aber das ist nicht weiter beunruhigend, solange ihr auf ihn Acht gebt. Gebt ihm gut zu trinken, sobald er wieder ansprechbar ist, was sicher bald der Fall sein wird. Er hat sich wohl den Kopf angeschlagen, aber Boron wird ihn sicher bald wieder ganz in unsere Welt entlassen. Ein Tee aus Weidenrinde und Brunnenkresse wird ihm dann sicher helfen. Gebt auch Ehrenpreis oder Holunderblüten hinzu, wenn ihr habt."
Etilian öffnete die Umhängetasche und holte einen kleinen Mörser samt Stößel, einige Kräuter und ein Beißholz hervor.
"Bevor er gänzlich wieder zu sich kommt, will ich jedoch noch versuchen, mich seines Beines anzunehmen."
"Was ist mit seinem Bein? Es ist doch nichts Schlimmes, oder?"
Wie ein gehetztes Reh blickte die Imkersfrau auf das Holz. Es wies bereits einige Vertiefungen auf, wo sich vom Schmerz verkrampfte Kiefer in das Holz gebohrt hatten. Der Heiler wollte doch nicht etwa, Peraine stehe ihnen bei, das Bein abnehmen?
"Ich muss das Bein richten. Sonst wächst es falsch zusammen und dein Mann wird nicht wieder richtig laufen können."
Mit dieser Erklärung, die Hannafrid nur noch unruhiger das Tun des braunhaarigen Mannes beobachten ließ, schob Etilian das Beißholz zwischen die Zähne des flach atmenden Dörflers. Hannafrid konnte nicht hinsehen, doch das folgende Aufstöhnen ihres Mannes bewies zumindest, dass er nicht mehr besinnungslos war.
Am liebsten wäre sie zu Tjolme gestürmt, doch der Heiler hatte einen anderen Auftrag für sie: "Ihr habt doch sicher etwas Honig, oder? Bringt mir ein wenig davon."
Während die Frau sich zu einem Regal umwandte, um die Gabe ihrer fleißigen Bienen zu holen, ließ der Adlige unauffällig ein wenig Speichel in den Mörser fließen, bevor er einige Kräuter beifügte, zerstieß und schlussendlich den Honig der Immensteins hinzu gab. Geduldig flößte Etilian dem Verletzten die heilkräftige Flüssigkeit ein, während Hannafrid über seine Schulter blickte.
"Habt Dank, hoher Herr, wie können wir das je wieder gut machen?" fragte sie schließlich. Etilian lächelte.
"Vielleicht könntet Ihr mir nächstes Jahr etwas von Eurem Honig zukommen lassen. Er würde mir bei meinen Arzneien sicherlich gut zupass kommen. Und dann wäre da noch eine besondere Pflanze..."
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"...die Dornen können fast so lang wie ein Finger werden. Welche Farbe die Blüten haben, vermag ich nicht zu sagen, doch blühen sie nur nachts und man findet viele Irrlichter in ihrer Nähe. Ich gebe gerne zu, dass letzteres in diesem Moor vielleicht nicht viel weiterhilft, doch wenn ihr so eine Pflanze seht, dann macht einen großen Bogen um sie und schickt am besten jemanden nach Eisenkobers Wacht", beschrieb Saria von Lindholz-Hohenried Rainfried von Grimsau den Morgendornstrauch, den ihr Bruder irgendwo in den umgebenden Sümpfen vermutete.
"Ich glaube nicht, dass mir dieses Kraut bereits zu Augen gekommen wäre, aber ich werde selbstverständlich gleich morgen die Bewohner bitten, dass sie in Zukunft noch vorsichtiger sein sollen und seltsame Pflanzen an mich melden. Allzuviel Hoffnung macht euch jedoch nicht, denn tief in die Sümpfe hier geht eigentlich niemand. Zu groß ist die Angst vor dem untoten Gezücht gen Praios, und den Rotaugen im Firun."
Rainfried nickte Saria zu.
"Wobei..." Der Grimsauer schien kurz zu überlegen. "Wenn einer etwas wissen könnte, dann er."
Sein Blick suchte den des Avesgweihten.
„Tacodar, sei bitte so gut und suche Goglmogl.“
"Wenn es denn sein muss."
Der Angesprochene seufzte, erhob sich, bereits etwas weinschwer, und ging zur Türe hinaus.
"Goglmogl? Ein seltsamer Name für jemanden aus dem Kosch."
Saria konnte ihr Erstaunen nicht verbergen.
"Das sagt man über meinen Namen ebenfalls", antwortete Rainfried.
"Ich wollte euch nicht zu nahe treten", begann Saria in entschuldigendem Tonfall.
"Das seid ihr auch in keinster Weise", beschwichtigte der Grimsauer. "Goglmogls und mein Name verbindet eine Tatsache, nämlich die, dass wir beide nicht im Kosch geboren sind. Bei mir ist es Almada gewesen, und bei ihm das Bornland."
"Verzeiht, Wohlgeboren, aber selbst für das Bornland scheint mir der Name sehr ungewöhnlich zu sein."
Saria schüttelte den Kopf.
"Da habt Ihr wohl recht."
Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht des sonst eher traurig wirkenden Herren von Grimsaus Ehr.
"Wenn ihr ihn seht, dann wird sich auch das noch aufklären. Ihr habt mein Wort darauf. Und ich glaube, seine Gnaden kommt bereits zurück."
Auch Saria von Lindholz-Hohenried konnte die Schritte auf dem zu einem Weg aufgeschütteten Kies außerhalb des Hauses hören. Die Tür öffnete sich und Tacodar betrat die Stube wieder, die Türe noch missmutig für eine weitere Person offenhaltend.
"Rein mit dir, Lauspelz."
Vorsichtig betrat eine kleine Gestalt den Raum, am ganzen Körper mit roten Haaren bedeckt. Die unteren Eckzähne zeigten sich prominent, selbst bei geschlossenem Mund. Was Saria jedoch am meisten auffiel, war das leichte Hinken.
'Ein Goblin!' fuhr es Saria durch den Kopf, als sich die rot unterlaufenen Augen unter den wulstigen Brauen auf sie hefteten. Sie war sich sicher, dass dieser Goglmogl das Erstaunen ob dieser Tatsache deutlich aus ihren Gesichtszügen ablesen konnte. Die Ritterin musste an all die Geschichten denken, die sie von den hinterhältigen, rotpelzigen Kreaturen gehört hatte, denen die Heimtücke angeblich in jedem Blutstropfen durch den Körper floss. Auch sie hatte schon gegen Goblins gekämpft. Meist erbärmliche Kreaturen, die sich aus Verzweiflung und Hunger gegen jeden stellten, die sie als Bedrohung wahrnahmen. Als Dörfler erschien ihr ein Goblin ein ungewohnter Anblick.
Goglmogl ließ es sich nicht anmerken, falls ihn der Blick beleidigte. Vielleicht war er es auch einfach gewohnt. Stattdessen verfiel er in eine ungelenke Verbeugung vor dem Ritter: "Ihr habt mich rufen gelassen, hoher Herr. Wie kann Goglmogl Euch zu Diensten sein?"
Auch dem Grimsauer war die Distanz in der Stimme deutlich anzumerken, als er das Wort an die gedrungene Gestalt richtete: "Dies ist die Ritterin Saria von Lindholz-Hohenried. Sie hat eine Frage, die Du ihr nach bestem Wissen und Gewissen beantworten wirst."
Der Blick der kleinen, blitzenden Äuglein wanderte wieder zu der Darpatierin, und ein Lächeln legte die spitzen Zähne der Kreatur frei: "Das wird Goglmogl tun. Gern wird er das tun!"
Saria lief ein Schauer über den Rücken, doch sie beschrieb die Pflanze, nach der sie suchten, so gut sie es konnte. Goglmogl kratzte sich während ihrer Schilderung beständig am Kopf und trat unruhig von einem Fuß auf dem anderen. Als sie geendet hatte, ergänzte der Rotpelz dieses Ritual noch durch einige unverständliche brabbelnde Laute und die Ritterin war schon kurz davor, den untersetzten Wicht ungeduldig anzufahren, als dieser endlich wieder zu sprechen begann.
"Hat Pflanze viele Dornen, ja?" fragte Goglmogl mit seiner kehligen Stimme.
"So ist es", bestätigte Saria.
"Und viele Lichter drumrum wenn Dunkel... überall?" dabei vollführte Goglmogl eine weit ausholende Geste.
"Wie ich sagte, genau. Hast Du also so einen Strauch gesehen? Draußen im Sumpf?" wollte die Ritterin wissen.
"Nein."
Goglmogl ließ den Kopf bekümmert sinken, doch seine Lippen enthüllten noch immer seine Zähne, als würde er grinsen.
"Nun, da kann man wohl nichts machen", bemerkte Saria zu dem Herren von Grimsaus Ehr. Dieser nickte und entließ den bepelzten Wicht.
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"Es mag sein, dass er ein leichtes Hinken behält."
Etilian nahm die Hand von der Stirn Tjolmes, der bereits wieder in einen Schlaf gefallen war, dieses mal gingen seine Atemzüge allerdings erkennbar ruhiger und gleichmäßiger.
"Doch das Fieber ist bereits etwas gesunken."
Er wusch sich die Hände in der kleinen Wasserschüssel neben dem Bett.
"Kipp das Wasser noch heute aus. Und sorg dafür, dass Tjolme es weiter warm hat."
Er legte die Hand aufmunternd auf die Schulter Hannafrids.
"Und Dein Mann wird schneller auf den Füßen sein, als Du Biene sagen kannst."
Hannfrid war schon dabei "Biene" zu sagen, blieb aber stumm, als sie in das Gesicht des Heilers sah. Stattdessen nahm sie die Wasserschüssel und verließ die Hütte, um das Wasser außerhalb zu entsorgen. Gerade als sie wieder zurückgehen wollte, öffnete sich die Tür und der Heiler trat zurück ins Freie, nickte ihr zu und tat die ersten Schritte in Richtung des Hauses Ritter von Grimsaus.
"Verzeiht, Herr."
Hannafrid nahm all ihren Mut zusammen.
"Ich weiß nicht, wie ich euch jemals danken kann für eure Hilfe."
"Das musst Du nicht, haltet einfach die Augen offen nach diesem Strauch, und lasst nach mir schicken, falls ihr ihn seht."
Etilian wandte sich wieder um und wollte zurück in die warme Stube des Ritters.
"Verzeiht noch einmal, Herr."
Die Imkersfrau blickte Etilian mit großen Augen an.
"Ich bin in frohen Umständen."
Etilian zog eine Augenbraue nach oben.
"Das freut mich für euch."
"Wenn es ein Junge wird, darf ich ihn Etilian nennen?" platzte es aus Hannafrid heraus. "Und falls es eine Tochter wird, kann sie den Namen eurer Schwester tragen?"
"Deine Frage ehrt meine Schwester und mich über die Maßen, Hannafrid. Ich tat nur, was jeder götterfürchtige Medicus getan hätte. Weder Du noch Dein Mann sollten sich zu irgendetwas verpflichtet fühlen", wand der Heiler ein.
Doch die Imkersfrau widersprach: "Es ist keine Pflicht, Herr, die mich fragen lässt. Es ist Dankbarkeit – und die Hoffnung, dass unser Kind von solch edlem, göttergefälligem Wesen sein wird, wie Ihre und Eure Schwester es seid."
Etilian musste sich Mühe geben, das milde Lächeln auf seinen Lippen nicht brechen zu lassen. Nur das trübe Mondlicht und der weiß schimmernde Schnee erhellten die Nacht, und er hoffte, dass Hannafrid nicht sah, wie sich der Schmerz der Erinnerung in seine Augen stahl. Er dachte zurück an das Eis, welches sein Herz an vielen Tagen eingehüllt hatte; als er die Grauen des widernatürlichen tobrischen Krieges hatte erblicken müssen. Die Welt war ihm schmutzig erschienen in jenen Tagen; und auch seine Hände waren besudelt.
Der Heiler senkte den Blick. Mit fester Stimme sprach er: "Wenn dies Deine Hoffnung ist, so mögen die Götter geben, dass sie sich erfüllt. Und jetzt entschuldige mich, Hannafrid. Ich habe hier getan, was ich tun konnte. Lebe wohl und der Segen Travias auf Euer Heim."
Mit diesen Worten wandte er sich ab. Der knirschende Schnee begleitete ihn, als er zum Haus des Ritters von Grimsau hinüberging.
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Am nächsten Morgen reisten die beiden Geschwister, gestärkt durch die Nacht in einer warmen, weichen Schlafstatt und ein wenn nicht üppiges doch zumindestens satt machendes Frühstück, weiter Richtung Neuenkobers Wacht.
Zwei Augenpaare folgten den beiden sehr lange. Das einer Frau mittleren Alters, deren Augen nur Dankbarkeit beinhalteten, und die im Efferd des nächsten Jahres von zwei gesunden Kinder entbunden werden würde, einem Jungen mit Namen Etilian und einem Mädchen namens Saria.
Und das rotviolette eines nichtmenschlichen Wesens, in dessen Augen sich Neugier, Abscheu und Hass abwechselten, während es mit den Händen eine güldene Statuette streichelte.