Fürstinmutter vergiftet!

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Ausgabe Nummer 58 - Notausgabe - 1035-1036 BF

Fürstinmutter vergiftet!

Erzschurkin Charissia triumphiert

Große Trauer herrscht im Land: Während der Wiedereinweihung des Angbarer Schlosses ist die Fürstinmutter Thalessia einem Giftanschlag zum Opfer gefallen. Fürst Blasius konnte im letzten Moment durch Heilmagie gerettet werden. Zuvor war mit Ingerimms Hilfe ein Versuch, das Schloss zum Einsturz zu bringen, vereitelt worden. Hinter den Untaten steckt erneut die Borbaradsbuhle Charissia. Prinz Anshold und der versammelte Adel schwörten ihr Rache.

Der 15. Travia 1036 BF versprach ein Tag der Freude zu werden. Neun Jahre, nachdem der unheilige Alagrimm es in Brand gesteckt hatte, stand das Fürstenschloss Thalessia in Angbar endlich wieder in alter Pracht. Dass keinerlei Unterschied zu früher zu finden war, dafür hatte die Fürstinmutter während der langen Wiederaufbauzeit mit strengem Blick Sorge getragen. Nun war der Tag der festlichen Einweihung gekommen. Von überall her versammelten sich die Gäste. Die Grafen des Fürstentums selbstverständlich, viele ihrer Barone mitsamt edlem Gefolge, Vertreter der zwölfgöttlichen Kirchen, aber auch Freunde aus ferneren Landen.

Zu Beginn der Feier wurden die Insignien des Fürstentums an ihren angestammten Platz im Thronsaal gebracht: das Banner Ondifalors über dem Thron, Fürst Baduars Dämonenspeer rechts des Throns, die Axt Eisendahl links des Throns und schließlich der Fürstliche Humpen auf einem Tischchen vor dem Thron.

Nun traten die Gäste vor und überbrachten Geschenke, denn es war ja nicht nur eine Einweihung, sondern zugleich des Fürsten Geburtstag. Im Namen der Kaiserin überbrachte Kastellan Bardo von Bardostein Grüße; ihr Geschenk, das Ruhebett Kaiser Bardos, hatte man bereits in die fürstlichen Gemächer gestellt. Die Edle Dame Utharia Paligan übergab eine Hausapotheke als Geschenk der Kaiserinwitwe, welche man sogleich an Hofmedicus Arbelius Sirbenlieb weiterreichte. Als Gesandte des Herzogs der Nordmarken präsentierte Wohlgeboren Leugrimma vom Berg eine Flasche edelsten Mets. Auch der einheimische Adel wusste durch allerlei nützliche oder witzige Gaben zu glänzen.

Sodann schritt man zum Heimlingstrunk, wie es guter Brauch ist in unseren Landen. Ihre Gnaden Berngundis füllte den Fürstenhumpen mit Bier und segnete ihn im Namen Travias. Fürst Blasius brachte den Trinkspruch aus: «Endlich wieder daheim! Baroschem!»

Doch wie er den Krug ansetzen wollte, ging ein heftiger Ruck durchs Gemäuer. In der Wand des Thronsaals bildete sich ein tiefer Riss! Staub und Schutt rieselte von der Decke. Die zahlreichen Gäste mussten den Saal fluchtartig verlassen und versammelten sich im Innenhof. Fürstinmutter Thalessia erlitt einen Schwächeanfall und musste sich an den Hofbrunnen gelehnt hinsetzen.

Alsbald brachten die Gardegreven Nachricht, dass überall im Schloss schwere Schäden zutage getreten seinen und gar der Einsturz drohe. Die Fürstinmutter, nun wieder bei Sinnen, liess zornentbrannt nach dem Baumeister Dilbusch, Sohn des Dorbo rufen. Dass dieser wegen Krankheit abwesend war, stimmte sie nicht milder. Pfusch warf die Fürstinmutter dem Baumeister vor und wollte ihn ins Loch werfen lassen. Doch da erhob der Träger des Steins Lorthax, Sohn des Loin, seine Stimme, um den armen Dilbusch zu verteidigen: Das Schloss stand doch unter dem Schutz des Heimsteins, den Lorthax selbst vor 45 Jahren geweiht hatte und der solche Schäden unfehlbar von der Thalessia hätte fernhalten sollen.

Doch wehe! Als man den Heimstein herbeischaffte, fand man ihn durch unheilige Dämonenglyphen entweiht! Um das Schloss zu retten, erklärte Lorthax, müsse der Stein schnellstmöglich wieder dem Ingerimm geweiht werden. Das war allerdings leichter gesagt als getan. Denn das nötige Ritual dazu war Lorthax seinerzeit in einer Vision offenbart worden, und es benötigte sechs ungewöhnliche elementare Beigaben: Wasser aus dem Springenden Quell, Westwind vom Gipfel des Sturmfangs,einen Zapfen aus der Eisorgel des Rabbatzmanns, Feuer aus dem Rachen eines Drachen, das Harz eines Waldschrats und eine Unze des magischen Erzes Mindorium. Diese mussten erst beschafft werden, wozu sich alsbald Gruppen anwesender Adliger und weiterer Recken bildeten (siehe weitere Artikel). Andere machten sich daran, Spuren der Schurken zu suchen, die den Heimstein entweiht hatten. Bis alles Nötige versammelt war, rief Seine Gnaden Lorthax Tag und Nacht ohne Rast in heiligen Gesängen den Segen Ingerimms auf das Schloss herab und hielt es so notdürftig zusammen.

Endlich kehrten die ausgesandten Recken erfolgreich von ihren Questen zurück. Mit sich brachten sie Kunde von Hinweisen, dass hinter der Entweihung keine andere als die Erzschurkin Charissia stecke, deren Schergen noch versucht hätten, die Beschaffung der Elementbeigaben zu verhindern. Dabei blieben sie, den Göttern sei Dank, erfolglos, und so schritt Lorthax, Sohn des Loin alsbald zur Tat. In einer ergreifenden Zeremonie vor dem versammelten Adel wurde der Heimstein erneut dem Herrn des Feuers geweiht.

Frohen Mutes, den schurkischen Plan vereitelt zu haben, nahm man das Einweihungsfest wieder auf. Fürstinmutter Thalessia selbst nahm nun als erste den Heimlingstrunk mit den Worten «Schön isses geworden! Baroschem!» und reichte den Krug an ihren Sohn weiter. Doch kaum hatte dieser einen tüchtigen Zug getan, brach Thalessia wie von Blitz gefällt zusammen. Während alles erschreckt von den Tafeln aufsprang und Leibmedicus Arbelius Sirbenlieb sich über die Hingestreckte beugte, sackte auch der Fürst um. Mitten ins folgende Durcheinander fielen die schrillen Worte einer Frauenstimme: «Nun ist Thalessia doch ruiniert! Charissia triumphiert!» Die Erzschurkin hatte ihre magische Verkleidung als Gesandte des Nordmärker Herzogs fallen gelassen und stand hohnlachend mitten im Koscher Adel, bevor sie sich feige hinwegzauberte.

Die Bestürzung war groß und verwandelte sich alsbald in Trauer, als Meister Sirbenlieb verkündete, dass die Fürstinmutter den Weg zu Boron angetreten habe. Das Leben des Fürsten konnte zur allgemeinen Erleichterung dank eines raschen Heilzaubers des darpatischen Magiers Veneficus von Baernfarn gerettet werden (welcher zum Dank zum zweiten Hofmagus ernannt wurde). Das Gift - Purpurblitz - hatte sich im Met befunden, den die falsche Nordmärker Gesandte als Geschenk des Herzogs mitgebracht und welchen Fürst Blasius arglos für den neuerlichen Heimlingstrunk gewählt hatte. Die Leiche der echten Gesandten fand man einige Tage später in einem Graben unweit von Angbar.

Zwei Tage nach dem furchtbaren Anschlag nahm der Adel des Kosch Abschied von der Fürstinmutter in einer stummen Zeremonie im Thronsaal. Nachdem die Verschiedene dem Herrn Boron anbefohlen war, stellte sich Erbprinz Anshold in die Mitte der Trauernden. Bebend vor Zorn schwor er, nicht zu ruhen, bis Thalessias Mörderin gerichtet sei. Alle Anwesenden aber lud er ein, mitzuschwören, und keiner, der sich dem versagt hätte. So wurde an diesem Tag der Thalessienbund gegründet, dessen heiliges Ziel es ist, die Erzschurkin Charissia und alle ihre Schergen aufzuspüren und Praios’ Gerechtigkeit zu überantworten.

Stordian Mönchlinger