Die ersten Tage von Neufarnhain - Aufbruch und Ankunft der Siedler: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Burg Birkendamm, 12. Phex 1032 BF'''''
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'''''[[Handlungsort ist::Burg Birkendamm]], 12. Phex [[Jahr ist::1032]] BF'''''
  
''Mein lieber Freund Etosch Gabelbart,
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''Mein lieber Freund [[Hauptdarsteller ist::Etosch Gabelbart]],
 
in den letzten Tagen habe ich mich immer wieder an unsere gemütlichen gemeinsamen Abendstunden erinnert, die wir daheim im Wirtshaus bei einem hellen Ferdoker verbrachten – noch öfter, als ich es ohnehin all die Monde zuvor getan habe. Knapp zwei Götterläufe ist es nun her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben. Vieles ist seitdem geschehen, über das ich mich mit dir notwendigerweise beratschlagen müsste. Sicherlich ist auch dir vieles widerfahren, seit unserem Abschied an der Nesse, von dem du berichten könntest.
 
in den letzten Tagen habe ich mich immer wieder an unsere gemütlichen gemeinsamen Abendstunden erinnert, die wir daheim im Wirtshaus bei einem hellen Ferdoker verbrachten – noch öfter, als ich es ohnehin all die Monde zuvor getan habe. Knapp zwei Götterläufe ist es nun her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben. Vieles ist seitdem geschehen, über das ich mich mit dir notwendigerweise beratschlagen müsste. Sicherlich ist auch dir vieles widerfahren, seit unserem Abschied an der Nesse, von dem du berichten könntest.
  
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Zwar ist noch nicht gewiss, an welchem Orte ich siedeln werde, obgleich ich auf einer Karte des Vogtes schon eine gewisse Vorliebe ausmachen konnte, doch könntest du schon jetzt aktiv werden. Mein Entschluss steht nämlich fest, in meinem neuen Heim einen Schrein unseres gemeinsamen Gottes zu errichten. Dich bitte ich daher innigst darum, deine Siebensachen zu packen und einen Geweihten des ANGROSCH mit dir zu nehmen und schleunigst nach Burg Birkendamm zu reisen, wo entweder ich auf euch oder eine Antwort von dir warten werde, oder ihr, so ihr früher da seid, meiner Wiederkehr gewärtig sein müsst. Während besagter Geweihte sicherlich nur für die Weihe des Schreins vonnöten sein wird und daher die Siedlung (noch will mir kein rechter Name für sie einfallen) schon bald wieder verlassen kann, möchte ich dir die Stelle eines Verwalters antragen. Also zögere nicht und mach dich auf den Weg zu mir; ich erwarte dich in Ungeduld,
 
Zwar ist noch nicht gewiss, an welchem Orte ich siedeln werde, obgleich ich auf einer Karte des Vogtes schon eine gewisse Vorliebe ausmachen konnte, doch könntest du schon jetzt aktiv werden. Mein Entschluss steht nämlich fest, in meinem neuen Heim einen Schrein unseres gemeinsamen Gottes zu errichten. Dich bitte ich daher innigst darum, deine Siebensachen zu packen und einen Geweihten des ANGROSCH mit dir zu nehmen und schleunigst nach Burg Birkendamm zu reisen, wo entweder ich auf euch oder eine Antwort von dir warten werde, oder ihr, so ihr früher da seid, meiner Wiederkehr gewärtig sein müsst. Während besagter Geweihte sicherlich nur für die Weihe des Schreins vonnöten sein wird und daher die Siedlung (noch will mir kein rechter Name für sie einfallen) schon bald wieder verlassen kann, möchte ich dir die Stelle eines Verwalters antragen. Also zögere nicht und mach dich auf den Weg zu mir; ich erwarte dich in Ungeduld,
Dein Freund Edelbrecht''
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Dein Freund [[Hauptdarsteller ist::Edelbrecht von Borking|Edelbrecht]]''
  
  
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Etosch Gabelbart sah von dem feinen Büttenpapier auf, auf dem sein junger Freund diese Zeilen hatte schreiben lassen, und schüttelte den Kopf. Immer wieder hatte er auf seiner Reise nach Burg Birkendamm das Schreiben gelesen. Worauf hatte sich der junge Narr nur eingelassen? Würde er sich denn niemals gegen seinen störrischen Vater durchsetzen und endlich das tun, was für ihn das Richtige war? – Moorbrücker Sumpf, das hieß stinkendes, schlammiges Brackwasser und Ungeziefer – so ziemlich das Schlimmste, was sich der stämmige Angroscho vorstellen konnte.
 
Etosch Gabelbart sah von dem feinen Büttenpapier auf, auf dem sein junger Freund diese Zeilen hatte schreiben lassen, und schüttelte den Kopf. Immer wieder hatte er auf seiner Reise nach Burg Birkendamm das Schreiben gelesen. Worauf hatte sich der junge Narr nur eingelassen? Würde er sich denn niemals gegen seinen störrischen Vater durchsetzen und endlich das tun, was für ihn das Richtige war? – Moorbrücker Sumpf, das hieß stinkendes, schlammiges Brackwasser und Ungeziefer – so ziemlich das Schlimmste, was sich der stämmige Angroscho vorstellen konnte.
  
Seit Tagen warteten er, der Geweihte Dwarrosch, Sohn des Dwingel, und eine zehnköpfige Schar weiterer Ambosszwerge auf die Rückkehr der Ritter, die, wie sie bei ihrer Ankunft in der baufälligen Burg Birkendamm erfahren hatten, schon seit etlichen Tagen unterwegs waren. „Hoffentlich ist ihnen nichts zugestoßen“ brummelte Etosch vor sich hin und erntete dafür einen mahnenden Blick des weißhaarigen Dwarrosch. „Du musst lernen, dich zu gedulden, kleiner Etosch! Meinst du unseren Urvätern wäre es gelungen, die Drachen zu besiegen, wenn sie eine derartige Ungeduld gehabt hätten, wie du sie hier an den Tag legst?“
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Seit Tagen warteten er, der Geweihte [[Nebendarsteller ist::Dwarrosch Sohn des Dwingel|Dwarrosch, Sohn des Dwingel]], und eine zehnköpfige Schar weiterer Ambosszwerge auf die Rückkehr der Ritter, die, wie sie bei ihrer Ankunft in der baufälligen Burg Birkendamm erfahren hatten, schon seit etlichen Tagen unterwegs waren. „Hoffentlich ist ihnen nichts zugestoßen“ brummelte Etosch vor sich hin und erntete dafür einen mahnenden Blick des weißhaarigen Dwarrosch. „Du musst lernen, dich zu gedulden, kleiner Etosch! Meinst du unseren Urvätern wäre es gelungen, die Drachen zu besiegen, wenn sie eine derartige Ungeduld gehabt hätten, wie du sie hier an den Tag legst?“
  
 
Etosch schnaubte. ‚Kleiner Etosch’, dass er nicht lachte – er mochte zwar noch weit von den 264 Jahren des Geweihten entfernt sein, aber ein Stollenscheißer war er auch seit langer Zeit schon nicht mehr – Dwarrosch sollte sich nur vorsehen. „Die Urväter sind mir im Moment vollkommen gleichgültig“, grollte er „aber es ist schon verwunderlich, dass die Ritter immer noch nicht zurück sind, während sich hier schon Siedler tummeln, die sich mit ihnen in dieses halsbrecherische Abenteuer stürzen wollen“ fuhr er fort und wies auf den Menschenauflauf im Burghof, den die beiden Angroschim von ihrem Beobachtungsposten auf dem Wehrgang der Burg gut beobachten konnten.  
 
Etosch schnaubte. ‚Kleiner Etosch’, dass er nicht lachte – er mochte zwar noch weit von den 264 Jahren des Geweihten entfernt sein, aber ein Stollenscheißer war er auch seit langer Zeit schon nicht mehr – Dwarrosch sollte sich nur vorsehen. „Die Urväter sind mir im Moment vollkommen gleichgültig“, grollte er „aber es ist schon verwunderlich, dass die Ritter immer noch nicht zurück sind, während sich hier schon Siedler tummeln, die sich mit ihnen in dieses halsbrecherische Abenteuer stürzen wollen“ fuhr er fort und wies auf den Menschenauflauf im Burghof, den die beiden Angroschim von ihrem Beobachtungsposten auf dem Wehrgang der Burg gut beobachten konnten.  
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Fast zeitgleich meldeten sich Garnelinger und Bauer Beutelsaum zu Wort. „Wohlgeboren, empfiehlt es sich nicht als erstes den Schrein einzuweihen?“ „Wohlgeboren, auf dem Grund hier wird nichts gedeihen, wenn wir nicht als erstes Entwässerungsgräben anlegen!“
 
Fast zeitgleich meldeten sich Garnelinger und Bauer Beutelsaum zu Wort. „Wohlgeboren, empfiehlt es sich nicht als erstes den Schrein einzuweihen?“ „Wohlgeboren, auf dem Grund hier wird nichts gedeihen, wenn wir nicht als erstes Entwässerungsgräben anlegen!“
Edelbrecht wandte sich Kalmun Beutelsaum zu, der ängstlich den Kopf zwischen die Schultern zog. Was hatte der arme Mann unter seiner alten Herrschaft wohl zu leiden gehabt, dass er sich fürchtete, seine ehrliche Meinung zu sagen? „Nun gut, Beutelsaum – du bist da der Experte auf diesem Gebiet, ich vertraue dir! Sobald wir das Gelände erkundigt haben, nimmst du dir so viele Menschen wie du brauchst, steckst das Areal ab, das für das Feld benötigt wird und leitest die Leute an, es zu entwässern. Was euch betrifft, Garnelinger“, fuhr er in Richtung seines Leibdieners fort: „allein der Segen des Gottes Ingerimm wird uns nicht weiterhelfen, wenn wir in Neufarnhain ohne Speis und Trank auskommen müssen. Erst gilt es, sich um das leibliche Wohlergehen zu kümmern – anschließend werden wir uns um die spirituellen Befindlichkeiten der Siedlung kümmern.“
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Edelbrecht wandte sich [[Nebendarsteller ist::Kalmun Beutelsaum]] zu, der ängstlich den Kopf zwischen die Schultern zog. Was hatte der arme Mann unter seiner alten Herrschaft wohl zu leiden gehabt, dass er sich fürchtete, seine ehrliche Meinung zu sagen? „Nun gut, Beutelsaum – du bist da der Experte auf diesem Gebiet, ich vertraue dir! Sobald wir das Gelände erkundigt haben, nimmst du dir so viele Menschen wie du brauchst, steckst das Areal ab, das für das Feld benötigt wird und leitest die Leute an, es zu entwässern. Was euch betrifft, Garnelinger“, fuhr er in Richtung seines Leibdieners fort: „allein der Segen des Gottes Ingerimm wird uns nicht weiterhelfen, wenn wir in Neufarnhain ohne Speis und Trank auskommen müssen. Erst gilt es, sich um das leibliche Wohlergehen zu kümmern – anschließend werden wir uns um die spirituellen Befindlichkeiten der Siedlung kümmern.“
 
Leubold Garnelinger verbeugte sich ehrerbietig und schwieg. Auch der Geweihte Dwarrosch schien keine Einwände zu haben, wie man seinem Schweigen entnehmen konnte, und so machten sich die Männer daran, die Zelte aufzuschlagen, während ihre Gefährtinnen die erste gemeinsame Mahlzeit am Lagerfeuer ihres neuen Zuhauses zubereiteten.
 
Leubold Garnelinger verbeugte sich ehrerbietig und schwieg. Auch der Geweihte Dwarrosch schien keine Einwände zu haben, wie man seinem Schweigen entnehmen konnte, und so machten sich die Männer daran, die Zelte aufzuschlagen, während ihre Gefährtinnen die erste gemeinsame Mahlzeit am Lagerfeuer ihres neuen Zuhauses zubereiteten.
  

Version vom 11. Oktober 2014, 21:47 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Die ersten Tage von Neufarnhain"