Aus dem Tagebuch einer Boron-Novizin - Wenn Zwölf sich streiten (Teil 1)

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17.-19. Praios 1044

Die Namenlosen Tagen habe ich hinter den sicheren Mauern des Tempels verbracht. Wieder einmal im Kreise meiner Brüder und Schwestern zu sein tat mir gut, auch wenn ich Grimroschs köstliches Essen wirklich sehr vermisst habe. Die Kost im Tempel ist doch eher karg und einfach. Und auch wenn die Zeit im Tempel wirklich schön und erfüllend war, zumal ich im Schoße meines Herren ruhte, vermisste ich sie, meine Freunde.

Umso mehr freute ich mich, als ich sie dann endlich wieder einmal sah. Natürlich, wie konnte es anders sein, trafen wir – Bram, Grimrosch, Arthox, Nortalosch und Eberhalm – uns in einer der Gaststuben Aventuriens zum gemeinsamen Essen, zu dem auch wenig später noch Xuronim stieß. Dem Angrosch-Geweihten war jedoch ganz und gar nicht nach Essen und gemütlichen Beisammensein zumute. Bedrückt erzählte er uns, dass Kanis Jannske, ein junger Ingerimm-Novize aus Tobrien, auf dem Zwölfergang umgekommen sei. Entsetzlicherweise sei der Knabe in einem Tempel, dem sogenannten Zwölfer in Grunsbirn, in dem sich Schreine aller zwölf Götter befinden, gestorben oder viel mehr ermordet aufgefunden worden. Er, Xuronim, müssen daher im Auftrag Sephira Eisenliebs aufbrechen und bat uns als Pilger getarnt eigene Nachforschungen anzustellen. Wir willigten ein. Der Tod des Novizen war ja schon schlimm genug, aber dass dieser auch noch in einem Tempel getötet worden war, war wohl noch weitaus schlimmer. Welche abscheuliche Person tut denn so etwas? Oh Schweigsamer, ich hoffe sehr, dass Du Deinen treuen Diener Golgari ausgesandt hast, um die Seele des Knaben über das Nirgendmeer zu begleiten. Sei ihm gnädig. Er war doch nur ein Novize.

Unser Weg führte uns von Angbar aus über Rohalssteg. Dort kehrten wir in der „Schlossstuben“ ein, in der Ingrimma Buttersaum, Grimroschs Schwester, kochte und das so vorzüglich wie ihr Bruder. Anschließend reisten wir weiter bis nach Rhôndur, wo wir im Gasthaus „Weißgans“ unterkamen. Dort beschlossen wir, zumindest einen Teil des Zwölferganges zu gehen, das würde uns dann auch zu echten Pilgern machen. Und das ein oder andere Pilgerabzeichen wollten wir auch erwerben.

Am nächsten Tag reisten wir bis nach Koschtal, wo wir auf die Roseninsel übersetzten. Es war ein gar wunderschöner und friedlicher und vor allem der Herrin Rahja wohlgefälliger Ort. Wir erwarben Pilgerabzeichen und der ein oder andere kaufte sogar etwas Rosenwasser. Am Abend kehrten wir im „Zum lachenden Kobold“ ein.