Praiostan von Leihenhof
Beschreibung
Praiostan von Leihenhof ist der jüngste Sohn des nordmärkischen Barons von Galebquell. Er ist ein hageres und schon recht hochgeschossenes Bürschchen mit einem dunklen krausen Haarschopf und beinahe ölfeucht schimmernden dunkelbraunen Augen. Allerdings wirkt er - wie es so häufig bei Jungen seines Alters vorkommt - recht knochig. Gegenüber Erwachsenen scheint er schüchtern zu sein, legt aber eine gehörige Portion Ehrgeiz an den Tag. Praiostan wurde durch seine Familie eingeschärft, seinem Haus und dem Fürsten keine Schande zu machen. Gegenüber anderen Knappen am Fürstenhofe vermag er eher aufzutauen, sofern sich ein Kontakt ergibt.
Aventurische Szene:
Müde und erschöpft erreichte der Bote die fürstliche Burg. Einen langen und schwierigen Weg hatte er hinter sich, war er doch im Auftrag seines Herrn nicht über den Greifenpass und damit über die Reichsstraße geritten, sondern hatte den beschwerlichen aber auch kürzen Weg über den Quellpass und die Schwertschlucht gewagt. Doch nicht irgendeinen beliebigen Boten hatte der Baron von Galebquell entsandt. Es war Hlûthard von Kiefernfeld, Edler von Lovast und Konnetabel der Baronie Galebquell. Der große sehnige Ritter war selbst ein Koscher, den es in die Nordmarken verschlagen hatte. Doch seine Familie war zu unbedeutend und zu arm gewesen, weshalb er sich selbst in die Welt gewagt hatte. Und schließlich war er in den Nordmarken zu Amt und Würden gekommen. Nun diente er Baron Riobhan von Leihenhof zum Galebquell als Burghauptmann, Anführer des Landwehrhaufens und militärischer Berater. Doch seine jetzige Aufgabe war noch bedeutsamer: Denn nicht allein ritt er. Der Edle hatte einen jungen Begleiter. Es war der jüngste Sohn des Barons, Praiostan Ernbrecht von Leihenhof, Baronet zum Galebquell. Der bleiche Jüngling mit dem krausen dunklen Haarschopf und den großen dunkelbraunen Rehaugen hatte auf Anweisung seines Vaters diese weite Reise angetreten, damit auch er mehr von der Welt sah. Und jetzt ritt er neugierig, aber auch furchtsam auf seiner ruhigen Stute hinter dem Konnetabel her.
Und als sie Burg Fürstenhort erreichten, stockte ihnen der Atem. Eine trutzige und wachsame Festung an Greings Klamm war sie, wuchtig und stark ragte sie auf und wirkte doch überhaupt nicht wie die prunkvollen Fürstenschlösser anderer Landesherren. Hlûthard kannte die Legenden um den Drachen Greing und wie er von Fürst Halmdahl besiegt worden war. Und so wirkte Fürstenhort noch tapferer und stärker in den Augen des Koschers, als sie es ohnehin schon war. Hier residierte Fürst Blasius von Eberstamm...
Hlûthard und Praiostan ritten nun auf das Burgtor zu ... hier würden sie Gastung erfahren, denn die Koscher hielten Travias Gebote hoch in Ehren. Und hier würde Hlûthard die sorgsam versiegelte Botschaft an den Cantzler des Fürstentums Kosch, den Zwergen Nirwulf Sohn des Negromon übergeben.