Baron Beregon spricht voll Mut und Tatendrang
Angbar – Drakfold. Herr Beregon von Bodrin, des Grafen Sohn und Baron zu Drakfold, der nicht unter jenen war, die nach Praske gerufen wurden, tat sich indes unlängst an des Fürsten Hofe hervor (wo er einst Knappe war). Zur fürstlichen Audienz erschien Baron Beregon (und in seinem Gefolge fand sich auch die ritterliche Jungfer Efferdane von Neuensteinigen, welche sich dem Vernehmen nach um den Hauptmannsposten bemühte, den der Fürstennichte Traviabund vakant werde ließ) und gab Kunde, wie’s um sein Lehen bestellt sei. Viel Gutes wußte er zu berichten, allein, die Kunde von den schrecklichen Ereignissen im Tobrischen habe ein fürderes Mal die braven Koschtaler in Aufruhr versetzt, welche spätestens seit dem Brand des Praiostempels (der Kosch-Kurier explizierte in den Ausgaben 11 und 12) allzu anfällig für allerlei Gerüchte scheinen. So habe man bereits einen Fahrenden am Pranger büßen lassen (und um ein Haar hinab in den Sylbrigen See gestürzt), den das Volk für einen Gefolgsmann des Dämonenmeisters gehalten habe. Zuwenigst seien die Drakfolder zuhauf in den Tempeln und eifrig in ihrem Gebeten an die Zwölf in diesen Tagen. Mit Wonne lauschten sie den Worten, die ein Geweihter ihnen predige, welchen Circator Gurvan vom Eberstamm aus Findelstin gesandt habe. Der Baron – den Schandmäuler hinter seinem Rücken einen Pantoffelhelden schimpfte, seit er die Komteß Gilda von Hardenfels ehelichte – erstaunte manchen durch seine Beseeltheit, mit der er vom Kampf gegen den „zwölfmal Verfluchten“ sprach. Sobald die Ernte vorbei sei, solle man die Landwehr unablässig exercieren lassen, auf daß sie nicht gleich den Tobrier wie Hanghasen dem Feinde die Rücken zeigten. Der Fürst, der Cantzler von Sighelms Halm und der Wehrmeister Halmdahl von Koschtal lauschten seinen Worten mit Bedacht; Ritter Hardulf von Ödenhof, ein Hauptmann der Schlachtreiter, aber sprach wider den Drakfolder: Der König sei mit so vielen seiner Mannen und Frauen ins Felde gezogen, der wackeren Koscher manche darunter und auch weise Magi; die würden die Angreifer tüchtig prügeln. Spitz setzt er hinzu: „Wenn Ihr den Feind so mächtig schätzt, warum leiht Ihr selbst nicht dem König Euer Schwert in dieser Sache, Herr Beregon?“ Der aber entgegnete knapp, er wolle tun, was er für das Beste ansähe, oder aber was immer der gnädige Fürst gebiete.