Fürstensäckel und Richterstuhl
◅ | Vier Tage voll fröhlichen Feierns |
|
Fast Einhunderttausend! | ▻ |
FÜRSTENHORT/VINANSAMT. Nach seiner Hochzeit beschloss der Baron Merwerd Stoia von Vinansamt, sich aus den Amtsgeschäften zurückzuziehen, um sich seiner Familie umso mehr zu widmen. Das Amt des Säckelmeisters gab er sogleich ab und ersuchte auch um eine Ablösung als Reichsrichter. Doch der Vinansamter schien dies bereits bestens geplant zu haben. Zur allgemeinen Überraschung berief die Kaiserin den Geistmärker Baron Kordan von Sighelms Halm zum Ersatz als Reichsrichter, wenngleich der Protest aus mancher Provinz groß ausfiel, da der Kosch mit vier Reichsrichtern eine enorme Machtposition besetzt. Bei dem Reichsgericht liegen etwa so bedeutsame Fragen wie die Entscheidung der Hartsteener Grafenfehde.
Als Säckelmeisterin diente kurzzeitig die Leiterin der Fürstlichen Münze zu Angbar, Thurescha Kupferblatt, doch machte die Hügelzwergin klar, dass dies nur vorübergehend sein würde. Es begann nun einiges an Getuschel am Fürstenhofe. Zahlreiche Bewerber versuchten sich in gutes Licht zu rücken. Die verfeindeten Händlersippen Markwardt und Stippwitz strebten beide danach den Posten für einen der Ihren zu gewinnen, während wohl auch so illustre Namen wie Neralda Cella von Nadoret im Gespräch waren. Letztlich fiel die Wahl jedoch auf den Baron Erlan von Sindelsaum. Selbst erst kurz im Amte, gilt der Baron als Freund des Vinansamters und hat sich noch dazu bei der Rettung des Erbprinzenpaares hervorgetan und zählt seitdem den Prinzen Anshold zu seinen Freunden. Man munkelt am Fürstenhof, dass sich auch die Salminger und Vogt Roban für den Baron eingesetzt hätten. Mit Ersteren verbindet den Baron eine enge Freundschaft, mit Letzterem die Bande des Blutes.
Dem in solchen Dingen nicht besonders bewanderten Baron steht jedoch der junge Brin von Garnelhaun zur Seite, der einige Jahre unter Baron Merwerd gearbeitet hat und sich daher mit dem Betrieb hervorragend auskennt. Dazu hat Herr Brin auch noch ein Rechtsseminar in Gareth absolviert und galt daher selbst als guter Kandidat, allein befand der Fürst ihn als zu jung für ein so bedeutsames Amt. Sowohl Baron Kordan als auch der Sindelsaumer versprachen ihr Amt mit aller Kraft im Namen der Kaiserin respektive des Fürsten auszufüllen.