Geschwätz
Teil 7 der Briefspielgeschichte: Grafenhochzeit
Ein Aushang | Straßenklatsch |
Ein launiges Gespräch zwischen einem Handwerksmeister und einer Handwerksmeisterin bei einer heimlichen privaten Zusammenkunft.
Er: «Schon gehört? Der künftige Schwiegervater von Graf Wilbur traf gestern auf Schloss Thalessia mit Hernobert von Falkenhag zusammen. Es heißt, er sei recht ungehalten gewesen, dass er nicht den Fürsten treffen konnte.»
Sie: «Der weilt ja nun mal grad auf Fürstenhort. Aber das passt dazu, was ich von meinem Laufburschen gehört habe, dessen Schwester als Magd im Fürstenschloss dient: Der Graf Bunsenhold soll ein finsterer Kerl sein, dem man nichts recht machen kann.»
Er: «Naja, was das Gesinde halt so klatscht. Ist doch klar, dass der Graf gerne vom Fürsten empfangen werden will, wenn er schon mal so weit aus dem Weidenschen herauskommt. Damit kann man dann zuhause auch gut hausieren gehen. Kapitän Heriad sagt, und der hat es von seinem Vetter Bork, der lebt ja im Weidenschen, also Heriad sagt, der Graf vom Wolkenstein sei äußerst ehrgeizig und beflissen.»
Sie: «Der geizt nicht nur mit Ehre, sondern auch mit Anstand ... Seine Tochter soll aber ganz anders sein, da schwärmen fast alle. Sie ist dieser Tage ständig im Angbarer Umland unterwegs und besucht Werkstätten, Landgüter, Tempel und Jagdgründe. Die wird sich freuen, endlich mal aus der Provinz wegzukommen.»
Er: «Die muss ja auch bleiben, der Papa kehrt zurück. Ich habe Gertraut selbst gesehen, die ist genau so hart wie ihr Herr Vater, das sehe ich an ihren Augen.»
Sie: «Du willst mir sagen, du hättest auch auf ihre Augen geguckt? So kenne ich dich gar nicht.»
Er: «Also, das ist doch, komm nur her, du Früchtchen ...»