Von Enzian und erstem Edelweiß: Pflicht oder Kür?: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „Etwa drei Wochen später rumpelte eine schwere Stoerrebrandt'sche Kutsche nach Handlungsort ist::Blaudorf. Der Kutscher hatte über ein paar Stationen den…“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
Teil der [[Briefspielgeschichte]] "[[Von Enzian und erstem Edelweiß]]"
{{Weiterblättern|Vorseite=[[Von Enzian und erstem Edelweiß: Ein neuer Hausstand|Ein neuer Hausstand]]|Nachseite=[[Von Enzian und erstem Edelweiß: Efferd und Travia zu Ehren|Efferd und Travia zu Ehren]]}}
Etwa drei Wochen später rumpelte eine schwere Stoerrebrandt'sche Kutsche nach [[Handlungsort ist::Blaudorf]]. Der Kutscher hatte über ein paar Stationen den richtigen Ort gefunden - ein Grund, warum man auf dieses Handelsunternehmen sicher setzen konnte. Auch der [[Briefspielgeschichte mit::Ladislaus Gabrom Nöttel von Wildreigen|Herr von Wildreigen]] hatte sich aus diesem Grunde genau an diesen Händler gewandt, auch wenn die Preise etwas höher waren. Als der Kutscher die zwei großen, eisenbeschlagenen Kisten ablud, kontrollierte sie Ritter Ladislaus auf ihren Zustand. Als dieser zu seiner Zufriedenheit war, ließ er sich nicht lumpen und drückte dem Kutscher zwei Dukaten in die Hand, dann packte er mit an, als sein neuer Hausstand begann, die Kisten den Hang hinauf nach Haus [[Briefspiel mit::Peridot]] zu tragen. Nun lag Schwarztobrien endgültig hinter ihm, zumindest äußerlich. In seinem Inneren trug er noch immer schwer daran.
Etwa drei Wochen später rumpelte eine schwere Stoerrebrandt'sche Kutsche nach [[Handlungsort ist::Blaudorf]]. Der Kutscher hatte über ein paar Stationen den richtigen Ort gefunden - ein Grund, warum man auf dieses Handelsunternehmen sicher setzen konnte. Auch der [[Briefspielgeschichte mit::Ladislaus Gabrom Nöttel von Wildreigen|Herr von Wildreigen]] hatte sich aus diesem Grunde genau an diesen Händler gewandt, auch wenn die Preise etwas höher waren. Als der Kutscher die zwei großen, eisenbeschlagenen Kisten ablud, kontrollierte sie Ritter Ladislaus auf ihren Zustand. Als dieser zu seiner Zufriedenheit war, ließ er sich nicht lumpen und drückte dem Kutscher zwei Dukaten in die Hand, dann packte er mit an, als sein neuer Hausstand begann, die Kisten den Hang hinauf nach Haus [[Briefspiel mit::Peridot]] zu tragen. Nun lag Schwarztobrien endgültig hinter ihm, zumindest äußerlich. In seinem Inneren trug er noch immer schwer daran.


Zeile 14: Zeile 17:


Nach einem langen, ausgiebigen Frühstück, währenddessen noch viel geredet wurde, sattelten Ladislaus und sein Waffenknecht die Pferde und wollten gerade aufsteigen, als die Herrin Selissa im Gutshof erschien. "Mein bester Ladislaus, ich habe viel nachgedacht über das, was Du mir erzähltest. Ich wünsche Dir viel Glück und den Segen der Zwölfe bei Deinem Einstand im Kosch. Ich möchte Dir etwas mit auf den Weg geben, damit Du weißt, dass ich Dir meinen Segen gebe und damit Du Deinen Fuß sicher auf unseren guten Koscher Grund stellen kannst." Auf einen Wink hin erschien der Pferdeknecht des Gutes und führte drei Stuten aus dem Stall der Dame Selissa. Drei prächtige Stuten waren es, Wildreigen'sche Goldisabellen. Statt aufzusitzen, kniete Ladislaus nieder: "Das ist zuviel des Guten.", sprach er überwältigt. - "Und genau aus diesem Grunde ist es angemessen," antwortete die Herrin von Wildreigen. "Du bist der jüngste Spross unseres Hauses - und der letzte Lebende nebst meiner. Begründe mit Deinem prächtigen Hengst und diesen besten Stuten meines Gestütes Deine eigene Zucht, um Dir einen Namen im Kosch zu machen, der nicht nur auf hinterkoscher Gegebenheiten beruht."
Nach einem langen, ausgiebigen Frühstück, währenddessen noch viel geredet wurde, sattelten Ladislaus und sein Waffenknecht die Pferde und wollten gerade aufsteigen, als die Herrin Selissa im Gutshof erschien. "Mein bester Ladislaus, ich habe viel nachgedacht über das, was Du mir erzähltest. Ich wünsche Dir viel Glück und den Segen der Zwölfe bei Deinem Einstand im Kosch. Ich möchte Dir etwas mit auf den Weg geben, damit Du weißt, dass ich Dir meinen Segen gebe und damit Du Deinen Fuß sicher auf unseren guten Koscher Grund stellen kannst." Auf einen Wink hin erschien der Pferdeknecht des Gutes und führte drei Stuten aus dem Stall der Dame Selissa. Drei prächtige Stuten waren es, Wildreigen'sche Goldisabellen. Statt aufzusitzen, kniete Ladislaus nieder: "Das ist zuviel des Guten.", sprach er überwältigt. - "Und genau aus diesem Grunde ist es angemessen," antwortete die Herrin von Wildreigen. "Du bist der jüngste Spross unseres Hauses - und der letzte Lebende nebst meiner. Begründe mit Deinem prächtigen Hengst und diesen besten Stuten meines Gestütes Deine eigene Zucht, um Dir einen Namen im Kosch zu machen, der nicht nur auf hinterkoscher Gegebenheiten beruht."
Ladislaus nickte, er wusste nicht zu antworten. Er verbeugte sich und saß schweigend auf, dann nahm er die Zügel der Stuten entgegen. Er blickte der Dame Selissa noch einmal in die Augen - und beide Augenpaare glitzerten feucht. Anschließend ritt er langsam aus dem Torbogen. Von oben klang des Knaben Stimme: "Fahret wohl, Ritter Ladislaus! Gute Reise, Sigmund!" Dann war alles still... nur der Hufschlag und in der Ferne ein paar Vögel waren zu vernehmen. 'Mögest Du auch eine Frau finden, mein bester Ladislaus,' dachte die Dame Selissa im Stillen, 'damit unser Haus nicht ausstirbt.' Ja, sie hatte ihn endlich in ihr Herz geschlossen.
Ladislaus nickte, er wusste nicht zu antworten. Er verbeugte sich und saß schweigend auf, dann nahm er die Zügel der Stuten entgegen. Er blickte der Dame Selissa noch einmal in die Augen - und beide Augenpaare glitzerten feucht. Anschließend ritt er langsam aus dem Torbogen. Von oben klang des Knaben Stimme: "Fahret wohl, Ritter Ladislaus! Gute Reise, Sigmund!" Dann war alles still... nur der Hufschlag und in der Ferne ein paar Vögel waren zu vernehmen.
 
'Mögest Du auch eine Frau finden, mein bester Ladislaus,' dachte die Dame Selissa im Stillen, 'damit unser Haus nicht ausstirbt.' Ja, sie hatte ihn endlich in ihr Herz geschlossen.
 
{{KoschBriefspielindex}}

Version vom 31. Juli 2017, 21:18 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Von Enzian und erstem Edelweiß"