Wie viele Seelen hat der Kosch?: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. Januar 2020, 20:01 Uhr


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Ausgabe Nummer 49 - Efferd 1032 BF



Seit den Tagen des guten Kaisers Hal fand im Kosch keine Volkszählung mehr statt. Der Fürst und vor allem sein Säckelmeister verließen sich auf die Angaben der einzelnen Barone, teils wohl aus Bequemlichkeit, teils aus altem Vertrauen und teils, weil es sehr mühsam ist, in jedem Dorf und jedem Weiler ständig die Zahl der Seelen festzustellen.
Doch in den letzten Götterläufen fiel dem fürstlichen Säckelmeister Merwerd Stoia von Vinansamt ein dramatischer Rückgang der Bevölkerungszahlen auf, und in manchen Orten lag dies keineswegs an den Katastrophen der letzten Jahre. Schnell keimte der Verdacht auf, dass einige Barone oder Vögte ihre Angaben künstlich herunter rechneten, um mehr Gold in der eigenen Schatulle zu behalten. Ob dieser Entwicklung besorgt, besprach Herr Merwerd Stoia seine Entdeckung mit dem Cantzler Nirwulf und dem Fürsten höchstselbst. Schließlich fasste Seine Durchlaucht einen Entschluss und ordnete an, dass sein Volk gezählt werden solle, in den Städten ebenso wie auf dem Lande, am Angbarer See ebenso wie im Ferdoker Land und auch dem Wengenholmschen. Gerade in letzterem Gebiet werden es die Steuergreven aber schwer haben, und es ist fraglich, ob wirklich jeder Weiler, jede Alm erfasst wird. Zudem mangelt es derzeit an wackeren Frauen und Männern für diese Aufgabe, und so sucht Cantzle Nirwulf noch nach zuverlässigen Leuten, die im Dienste des Fürstenhauses die Lande bereisen oder den Greven Geleitschutz geben wollen.

Garubold Topfler