Orden der Wächter Rohals: Unterschied zwischen den Versionen

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===Historie===
 
===Historie===
[[Rohal der Weise]] selbst soll kurz vor dem Ende seines derischen Daseins die Gründung des Ordens angeregt haben. Er übergab [[589]] BF seinen Zauberstab an seinen Schüler [[Narehal]], der fortan als erster Hochmeister den Orden leitete.
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[[Rohal der Weise]] selbst soll kurz vor dem Ende seines derischen Daseins die Gründung des Ordens der "Wächter Rohals von den Grauen Stäben" angeregt haben. Er übergab [[589]] BF seinen Zauberstab an seinen Schüler [[Narehal]], der fortan als erster Hochmeister den Orden leitete. Die Rohalsjünger ließen sich im einstigen Ruhesitz des Weisen in [[Rohalssteg (Stadt)|Rohalssteg]] nieder, schworen auf die Rückkehr ihres Meisters zu warten (wie die [[Rohals Steg|Sage vom Rohalssteg]] kündet) und die Hinterlassenschaft ihres Meisters zu wahren.  
  
===Beschreibung===
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Die erste Bewährungsprobe für den Orden kam rasch. Nach Rohals Verschwinden brach ein erbitterter Streit um sein Erbe unter den Magiern aus - die [[Magierkriege]] zogen über das Land. Im Kosch befanden sich einige der am härtesten umkämpften Schlachtfelder und es war nicht zuletzt [[Narehal]] und seinen Mitstreitern zu verdanken, dass die Provinz in diesen Jahren nicht unterging. In [[Farnhain]] gelang es ihnen einen gefährligen Zirkel von Nekromanten in einer gewaltigen magischen Schlacht zu besiegen, was zur Bildung des bis heute verwunschenen [[Moorbrücker Sumpf]]es führte. Bei der Verteidigung [[Ferdok (Stadt)|Ferdoks]] gegen einen Angriff der Schwarzmagier um [[Zulipan von Punin]] fand Narehal [[592]] BF schließlich seinen Tod.
  
[[Bild:Wächterrohals.jpg|left|framed|Wächter Rohals|Drei Rohalswächter (c) [[:Kategorie:Bilder von Mia Steingräber|Mia Steingräber]] ]]
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Schon die Wahl seines Nachfolgers offenbarte den Zwist, der den Orden durchzog. Die Gefährten des neuen Hochmeisters [[Ontho Gaschenker]] (der sich später [[Ergulf Rohalstreu]] nennen sollte) sahen die Erfahrungen der Magierkriege als Zeichen, dass die Wahrung von Rohals Idealen der reinen und guten Magie nur durch strenge Regeln und Bekämpfung der Magie jenseits dieser Gesetze zu erreichen sei. Die Gruppe um Onthos Zwillingsbruder [[Leibold Gaschenker]] hingegen, vertrat die Meinung, dass man die Harmonielehre Rohals nicht aus den Augen verlieren dürfe und von den verschiedenen Spielarten der Magie eher lernen als sie bekämpfen sollte. Nur was klar gefährlich sei und wider die Gesetze [[Hesinde]]s verstoße solle beendet werden.
Eine halbe Meile südlich des [[Angbar]]er Fürstentors findet sich das Ordenshaus des Ordens der Wächter vom Magischen Recht in Rohals Namen (Ordo Custodum in nomine Rohale, [[OCR]]), einer Vereinigung von Magiern, die sich der Antimagie verschrieben haben und für eine besonders rigorose Auslegung des Weges der Rechten Hand bekannt sind. Bereits scheinbar harmlose Schelmereien oder die Unsichtbarkeitszauber der Elfen gelten ihnen als Hexenwerk, unheiliger Mißbrauch der  Zauberkraft und erster Schritt zu namenlosen Beschwörungsriten – keineswegs Ansichten, die in der Rohalschen Tradition stehen.
 
  
Daß sich der Orden schon sehr bald nach seiner Gründung soweit von der Harmonielehre seines Namenspatrons abrückte, hat seine Ursachen im Schock der [[Magierkriege]]. Ursprünglich hatte sich auf einem Gut am Westufer des [[Angbarer See]]s eine kleine Gemeinschaft der verbliebenen Jünger des Weisen zusammengefunden, die dort der Rückkehr ihres Meisters harren wollten, von der die [[Rohals Steg|Sage vom Rohalssteg]] noch heute berichtet. Unter dem Eindruck der Untaten eines [[Zulipan von Punin]], dessen magischen Attacken die einfache Bevölkerung hilflos ausgeliefert war, wandelten sich die Rohalsjünger nach wenigen Monaten zu einem magischen Schutzbund, der sich der Gegenzauberei verschrieb.
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Die strenge Linie Ontho Gaschenkers setzte sich bei der Mehrheit durch. Er sollte später auch Maßgeblich an der Verschärfung des [[wikav:Codex Albyricus|Codex Albyricus]] (des Gesetzbuches der Gildenmagie) beteiligt sein und seinen Orden dem [[wikav:Bund des Weißen Pentagramms|Bund des Weißen Pentagramms]] zuführen. Leibold seinerseits gründete daraufhin [[593]] BF den [[wikav:Ordo Defensores Lecturia|Orden der Grauen Stäbe]]. Eine Abspaltung, die erst [[768]] BF unter Vermittlung der Gilden vom Hochmeister der Rohalswächter anerkannt wurde - fortan gab es auch aus Sicht des Grundordens den "Orden der Wächter vom Magischen Recht in Rohals Namen" auf Seiten der Weißen Gilde und den "Orden der Grauen Stäbe" auf Seiten der Grauen Gilde. Bis heute sind jedoch manche Ansprüche ungeklärt und strittig, etwa auf das Gründunghaus in [[Rohalssteg (Stadt)|Rohalssteg]] mitsamt des darin lagernden Nachlasses Rohals des Weisen (darunter das [[Auge des Weisen|Schwarze Auge Rohals]]).
  
Größter unter ihnen war der Magus [[Narehal]], der mit seinen Schülern die Stadt [[Ferdok]] vor den Wirren der Magierkriege beschützte. Sein Ende kam, als die Rohalsjünger dem belagerten Baron von [[Farnhain]]-Hammerschlag zur Hilfe eilten. Nach ersten Erfolgen auf Seiten der Verteidiger ließen die feindlichen Magier mit einem letzten Zauber die gesamte Burg des Barons im Morast versinken – die Enstehung des [[Moorbrücker Sumpf]]es.
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Im Lauf der Jahre trat der Orden vor allem im Osten des Reiches als Streiter gegen dort brühende finstere Kulte und gildenlose Magie in Erscheinung. Selbst der Hauptsitz des Ordens verlagerte sich. Nachdem man [[672]] auf Bitten Graf [[Bosper vom Eberstamm]]s (der sich davon einen größeren Schutz der Reichsstadt erhoffte) vom entlegenen [[Rohalssteg (Stadt)|Rohalssteg]] nach [[Angbar]] gezogen war, wurde der Hauptsitz [[721]] BF schließlich ins [[Tobrien|tobrische]] Ysilia verlegt. Im Kosch blieben insbesondere die [[Hexen]] und [[Geoden]] vergleichsweise unbehelligt, was daran liegen mag, dass sie in den Magierkriegen auf der Seite der Rohalswächter stritten. Andere hingegen sehen den Grund eher an der deutlich höheren Zahl und Macht, die vor allem die Koschhexen im Vergleich zu den eher wenigen Wächtern Rohals darstellen. Jedenfalls beschränkt sich der koscher Zweig des Ordens vor allem auf die Forschung und darauf am Hexenwald von [[Koschgau]] und dem [[Moorbrücker Sumpf]] die Lage von Wachten aus zu beobachten.
  
[[Ontho Gaschenker]], der zweite Ordensmeister, war maßgeblich an der Überarbeitung und Verschärfung des Codex Albyricus beteiligt. Auf dem ersten Konvent der drei Gilden nach Beendigung der Magierkriege führte er die Gemeinschaft schließlich offiziell dem Bund des Weißen Pentagramms zu, während die wenigen verbliebenen Graumagier des Ordens sich darauf den ebenfalls noch jungen Stäben von Perricum anschloßen.  
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Nach der zweimaligen Zerstörung des Hauptsitzes in Ysilia (1003 im Zug der [[Oger]] und [[1020]] bei der Rückkehr [[Borbarad]]s) wurde der Hauptsitz zurück ins Ordenshaus von [[Angbar]] verlegt. Ein Glücksfall für Angbar, dessen Saat erst einige Jahre später aufgehen sollte. In der [[Schlacht von Angbar]] stritten die Rohalswächter [[1027]] BF an der Seite der Koscher gegen den [[Alagrimm]]. Ihr Ordenshaus in Angbar wurde zwar schwer beschädigt, doch die darin bewahrten Bücher und Schätze konnten auf magische Weise gerettet werden. Hochmeister [[Kuniswart vom Reifenwasser]] entschied, den alten Sitz in Rohals Residenz zu Rohalssteg wieder zu beziehen - was sich als weise Entscheidung erwies, weil dort seit Jahrhunderten verschollene Gegenstände, wie das [[Auge des Weisen]] wiederentdeckt wurden. Dadurch, aber auch durch die Rückkehr des seit den Magierkriegen in einer Globule gefangenen Rohalsschülers [[gar:Garetien:Eslam von Wagenhalt]], ist eine neue Debatte um den künftigen Weg der Rohalswächter entbrannt. Die einen Mitglieder des im Kampf gegen [[Borbarad]] bereits arg dezimierten Ordens mahnen, dass der Krieg gegen das Erbe des Dämonenmeisters noch immer nicht gewonnen und beendet ist, und dass seine Rückkehr nur noch mehr zum gnadenlosen Gefecht gegen gildenlose Magie mahnt. Die anderen sehen die Zeit gekommen zu den Wurzeln der Rohalschen Lehre zurückzukehren und verstärkt die durch Borbarads Untaten gewachsenen Ängste und Vorbehalte im Volk gegen die Magie mit gutem Beispiel, Aufklärung und hilfreichem Einsatz von Hesindes Gabe zu mildern.
  
Die übliche '''Ordenstracht''' spiegelt diesen Wandel hin zum Bund des Weißen Pentagramm wieder: Neben dem Namen erinnert nur noch das graue Skapulier an die ursprüngliche Ausrichtung des Ordens, Kutte und Handschuhe aber sind im reinsten Firnweiß gehalten.
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[[Bild:Wächterrohals.jpg|left|250 px|frame|Wächter Rohals|Drei Rohalswächter (c) [[:Kategorie:Bilder von Mia Steingräber|Mia Steingräber]] ]]
  
War der Kosch auch von den unheiligen Schlachten der Magierkriege schwer getroffen, gewannen die Rohalswächter, wie sie der Volksmund nannte, doch besonders im Osten des Reiches an Einfluß, in den Landen jenseits der Trollzacken, wo die Nächste finster und die dünnbesiedelten Wälder und Steppen Brutstätte allerlei finsterer Kulte sind. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte verlagerte sich so der Hauptsitz langsam von Rohalssteg nach Angbar, wo das erste eigene Ordenshaus erbaut wurde, und schließlich im Jahr 721 n. BF ins tobrische Ysilia. Dort sorgte die Zusammenarbeit mit der Bannakademie bis zum Zug der Oger für einen stetigen Nachwuchs – und gerade ins unseren Tagen sammelt der Ordensmeister Kuniswart Korwedtgan vom Reifenwasser dort seine Brüder um sich.
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===Eigenheiten===
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Die übliche '''Ordenstracht''' spiegelt die Verbundenheit zum Bund des Weißen Pentagramm wieder: Neben dem Namen erinnert nur noch das graue Skapulier an die ursprüngliche Ausrichtung des Ordens, Kutte und Handschuhe aber sind im reinsten Firnweiß gehalten.
  
In der Tat sind Magierinnen gegenüber den zumeist männlichen Mitgliedern in der Unterzahl. Dabei steht der Orden selbstverständlich seit jeher beiden Geschlechtern offen, die Ursache ist vielmehr in der Herkunft des Ordens zu suchen: In der traditionell zwergisch-patriarchalisch geprägten Region der [[Koschberge]] werden seit jeher nur wenige zauberkräftige Kinder geboren. Während weibliche Magiekundigen die arkane Kraft meist als Geschenk Saturias auffaßten, sahen viele männliche Magiebegabte eher die Last  der Verantwortung und die Pflicht, den Mißbrauch ihrer Fähigkeiten zu verhindern.
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'''Magierinnen''' sind gegenüber den männlichen Mitgliedern in der Unterzahl. Dabei steht der Orden selbstverständlich seit jeher beiden Geschlechtern offen, die Ursache ist vielmehr in der Herkunft des Ordens zu suchen: In der traditionell zwergisch-patriarchalisch geprägten Region der [[Koschberge]] werden seit jeher nur wenige zauberkräftige Kinder geboren. Während weibliche Magiekundigen die arkane Kraft meist als Geschenk Saturias auffassten, wurden männliche Begabte eher in die Obhut der Gildenmagier gegeben.
  
Ein weiteres Kuriosum aus der Frühzeit des Orden mag die merkwürdige Zurückhaltung sein, die der OCR gegenüber den zwergischen Zauberkundigen walten läßt. Während menschliche Druiden und [[Hexen]] als übelste Frevler wider die göttlichen Gebote betrachtet werden, fühlt man sich den [[Geoden]] des Kleinen Volkes offenbar noch aus der Zeit des vereinten Widerstandes gegen den almadanischen Schwarzmagus Zulipan verbunden.
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Ein weiteres Kuriosum aus der Frühzeit des Orden mag die merkwürdige Zurückhaltung sein, die der OCR gegenüber den zwergischen Zauberkundigen walten läßt. Während menschliche Druiden und [[Hexen]] (trotz der momentanen "Waffenruhe" im Kosch) grundsätzlich als zügellose Zauberwirker und übelste Frevler wider die göttlichen Gebote betrachtet werden, fühlt man sich den '''[[Geoden]]''' des Kleinen Volkes offenbar noch aus der Zeit des vereinten Widerstandes gegen den almadanischen Schwarzmagus [[Zulipan von Punin|Zulipan]] verbunden.
 
 
Die Ordensmitglieder teilen sich in die drei Circel der Wissenden (vornehmlich mit der antimagischen Forschung in den Ordenshäusern beschäftigt), der Wehrenden (Kämpfer wider alle üble Magie, teilweise umherziehend, die sich oft auch auf Kampf oder Hellsicht verstehen) und schließlich der Wachenden, des siebenköpfigen Rates, der aus seiner Mitte auch den Ordensmeister bestimmt.
 
 
 
Das Kloster zu Angbar nun liegt vor den Stadtmauern und ist nur dem Fürsten selbst Rechenschaft schuldig, nicht aber den Angbarer Ratsherren im [[Haus der Zünfte]]. Diese Unmittelbarkeit, einst stolz durch einen Kontrakt zwischen dem siebten Ordensmeister, [[Alrich Cyberian von Marking]] und Fürst [[Bernfred vom Eberstamm]] besiegelt, wird von den Wächtern heute eher als zweischneidiges Schwert gesehen: zugleich begrenzt sie nämlich den Einfluß der Magier auf das Geschehen innerhalb Angbars. In der Freien Reichstadt erfreut sich nämlich der Orden allgemein keiner großen Beliebtheit, auch wenn er in der Vergangenheit gelegentlich von der bekannten Koscher Abneigung gegenüber Zauberei profitieren konnte. Mit den Geweihten der Hesinde fechten die Rohalswächter sogar eine heimliche Fehde aus, seit sie 2 v. Hal die Verbannung einer der Hexerei beschuldigten Alchemistin durchsetzen konnten.
 
 
 
Und selbst bei Hofe haben die Rohalswächter zur Zeit einen schweren Stand. Seine Durchlaucht Blasius – sonst für außerordentlichen Langmut bekannt – haben es mit größter Ungnade aufgenommen, daß es die Rohalswächter nicht vermochten, dem gräßlichen Spuk im Ferdoker Dörfchen [[Donken]] ein Ende zu bereiten. [[Nostrianus Eisenkober]], der alte Erz-Observarius des Angbarer Ordenshauses, ist für die Verhältnisse des OCR ein eher vorsichtiger, nach innen gekehrter Mann. Seit kurzem aber steht ihm in Gestalt seines Secretarius Ludolf Barnhelm von Sturmfels-Streitzig ein junger und umso fanatischer gesinnter Abgänger des Rommilyser Informations-Instituts zur Seite – erstes Zeichen für dessen wesentlich aktiveres Gemüt ist die gemeinsam mit der Praiosgeweihtenschaft betriebene gewaltsame Schließung des kleinen, freisinngen „Magierseminars“ zu [[Metenar]].
 
 
 
Spätestens seit dem Ende des Praiosschismas werden auch bei Hofe eher die [[Bannstrahler]] gefördert, die eifersüchtig über ihre neugewonnen Privilegien wachen.
 
  
 
===Niederlassungen===
 
===Niederlassungen===
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===Mitglieder===
 
===Mitglieder===
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====Bemerkenswerte Rohalswächter der Vergangenheit====
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*[[Narehal]] - Erster Hochmeister {{BOR}} 592 BF
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*[[Ergulf Rohalstreu]] - vormals Ontho Gaschenker, setzte sich mit seiner strengen Lehre gegen seinen Bruder [[Leibold Gaschenker|Leibold]] durch
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*[[Alrich Cyberian von Marking]] - siebter Hochmeister, besiegelte mit Fürst [[Bernfred vom Eberstamm|Bernfred]], dass die Ordenshäuser nur dem Orden und dem Fürsten unterstehen
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*[[Nostrianus Eisenkober]] - Vorgänger des heutigen Hochmeisters, starb 1021 BF im Kampf gegen Borbarad
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====Bemerkenswerte Rohalswächter der Gegenwart====
 
*[[Kuniswart vom Reifenwasser]] - Hochmeister der Rohalswächter seit 1021 BF
 
*[[Kuniswart vom Reifenwasser]] - Hochmeister der Rohalswächter seit 1021 BF
 
*[[gar:Garetien:Eslam von Wagenhalt|Eslam von Wagenhalt]] - In den Magierkriegen in einer Globule gefangener Schüler Rohals, der nun in unsere Zeit zurückgekehrt ist. Mitglieder im Zirkel der Wachenden, Vertreter von Rohals Idealen
 
*[[gar:Garetien:Eslam von Wagenhalt|Eslam von Wagenhalt]] - In den Magierkriegen in einer Globule gefangener Schüler Rohals, der nun in unsere Zeit zurückgekehrt ist. Mitglieder im Zirkel der Wachenden, Vertreter von Rohals Idealen

Version vom 17. Januar 2009, 11:55 Uhr

Rohalswaechter.gif

»Was du in Angbar meiden solltest, ist das Ordenshaus der „Wächter Rohals“. Der Name dieses Hauses täuscht! Die Bewohner sind von erschreckender, mißtrauischer Engstirnigkeit und eine Plage für jeden frei denkenden Menschen.« (aus einem Brief des Händlers Thorn Bergenaan an seinen Sohn, datiert Efferd 999 BF)

Der Orden der Wächter vom Magischen Recht in Rohals Namen (Bosparano: Ordo Custodum in nomine Rohale - kurz: OCR) ist ein Magierorden, der seine Aufgabe unter anderem darin sieht die reine Lehre der Magie zu wahren und finstere Magie zu bekämpfen. Seit Jahrhunderten wird dies so ausgelegt, dass alle nicht von den Magiergilden autorisierte Magie als frevlerisch angesehen wird. Der Orden wurde in Rohalssteg gegründet und hat im Kosch noch immer seinen Mittelpunkt. Er stellt im ansonsten gildenmagisch eher dünn besiedelten Kosch die wichtigste Gruppe der hiesigen Gildenmagier.

Historie

Rohal der Weise selbst soll kurz vor dem Ende seines derischen Daseins die Gründung des Ordens der "Wächter Rohals von den Grauen Stäben" angeregt haben. Er übergab 589 BF seinen Zauberstab an seinen Schüler Narehal, der fortan als erster Hochmeister den Orden leitete. Die Rohalsjünger ließen sich im einstigen Ruhesitz des Weisen in Rohalssteg nieder, schworen auf die Rückkehr ihres Meisters zu warten (wie die Sage vom Rohalssteg kündet) und die Hinterlassenschaft ihres Meisters zu wahren.

Die erste Bewährungsprobe für den Orden kam rasch. Nach Rohals Verschwinden brach ein erbitterter Streit um sein Erbe unter den Magiern aus - die Magierkriege zogen über das Land. Im Kosch befanden sich einige der am härtesten umkämpften Schlachtfelder und es war nicht zuletzt Narehal und seinen Mitstreitern zu verdanken, dass die Provinz in diesen Jahren nicht unterging. In Farnhain gelang es ihnen einen gefährligen Zirkel von Nekromanten in einer gewaltigen magischen Schlacht zu besiegen, was zur Bildung des bis heute verwunschenen Moorbrücker Sumpfes führte. Bei der Verteidigung Ferdoks gegen einen Angriff der Schwarzmagier um Zulipan von Punin fand Narehal 592 BF schließlich seinen Tod.

Schon die Wahl seines Nachfolgers offenbarte den Zwist, der den Orden durchzog. Die Gefährten des neuen Hochmeisters Ontho Gaschenker (der sich später Ergulf Rohalstreu nennen sollte) sahen die Erfahrungen der Magierkriege als Zeichen, dass die Wahrung von Rohals Idealen der reinen und guten Magie nur durch strenge Regeln und Bekämpfung der Magie jenseits dieser Gesetze zu erreichen sei. Die Gruppe um Onthos Zwillingsbruder Leibold Gaschenker hingegen, vertrat die Meinung, dass man die Harmonielehre Rohals nicht aus den Augen verlieren dürfe und von den verschiedenen Spielarten der Magie eher lernen als sie bekämpfen sollte. Nur was klar gefährlich sei und wider die Gesetze Hesindes verstoße solle beendet werden.

Die strenge Linie Ontho Gaschenkers setzte sich bei der Mehrheit durch. Er sollte später auch Maßgeblich an der Verschärfung des Codex Albyricus (des Gesetzbuches der Gildenmagie) beteiligt sein und seinen Orden dem Bund des Weißen Pentagramms zuführen. Leibold seinerseits gründete daraufhin 593 BF den Orden der Grauen Stäbe. Eine Abspaltung, die erst 768 BF unter Vermittlung der Gilden vom Hochmeister der Rohalswächter anerkannt wurde - fortan gab es auch aus Sicht des Grundordens den "Orden der Wächter vom Magischen Recht in Rohals Namen" auf Seiten der Weißen Gilde und den "Orden der Grauen Stäbe" auf Seiten der Grauen Gilde. Bis heute sind jedoch manche Ansprüche ungeklärt und strittig, etwa auf das Gründunghaus in Rohalssteg mitsamt des darin lagernden Nachlasses Rohals des Weisen (darunter das Schwarze Auge Rohals).

Im Lauf der Jahre trat der Orden vor allem im Osten des Reiches als Streiter gegen dort brühende finstere Kulte und gildenlose Magie in Erscheinung. Selbst der Hauptsitz des Ordens verlagerte sich. Nachdem man 672 auf Bitten Graf Bosper vom Eberstamms (der sich davon einen größeren Schutz der Reichsstadt erhoffte) vom entlegenen Rohalssteg nach Angbar gezogen war, wurde der Hauptsitz 721 BF schließlich ins tobrische Ysilia verlegt. Im Kosch blieben insbesondere die Hexen und Geoden vergleichsweise unbehelligt, was daran liegen mag, dass sie in den Magierkriegen auf der Seite der Rohalswächter stritten. Andere hingegen sehen den Grund eher an der deutlich höheren Zahl und Macht, die vor allem die Koschhexen im Vergleich zu den eher wenigen Wächtern Rohals darstellen. Jedenfalls beschränkt sich der koscher Zweig des Ordens vor allem auf die Forschung und darauf am Hexenwald von Koschgau und dem Moorbrücker Sumpf die Lage von Wachten aus zu beobachten.

Nach der zweimaligen Zerstörung des Hauptsitzes in Ysilia (1003 im Zug der Oger und 1020 bei der Rückkehr Borbarads) wurde der Hauptsitz zurück ins Ordenshaus von Angbar verlegt. Ein Glücksfall für Angbar, dessen Saat erst einige Jahre später aufgehen sollte. In der Schlacht von Angbar stritten die Rohalswächter 1027 BF an der Seite der Koscher gegen den Alagrimm. Ihr Ordenshaus in Angbar wurde zwar schwer beschädigt, doch die darin bewahrten Bücher und Schätze konnten auf magische Weise gerettet werden. Hochmeister Kuniswart vom Reifenwasser entschied, den alten Sitz in Rohals Residenz zu Rohalssteg wieder zu beziehen - was sich als weise Entscheidung erwies, weil dort seit Jahrhunderten verschollene Gegenstände, wie das Auge des Weisen wiederentdeckt wurden. Dadurch, aber auch durch die Rückkehr des seit den Magierkriegen in einer Globule gefangenen Rohalsschülers gar:Garetien:Eslam von Wagenhalt, ist eine neue Debatte um den künftigen Weg der Rohalswächter entbrannt. Die einen Mitglieder des im Kampf gegen Borbarad bereits arg dezimierten Ordens mahnen, dass der Krieg gegen das Erbe des Dämonenmeisters noch immer nicht gewonnen und beendet ist, und dass seine Rückkehr nur noch mehr zum gnadenlosen Gefecht gegen gildenlose Magie mahnt. Die anderen sehen die Zeit gekommen zu den Wurzeln der Rohalschen Lehre zurückzukehren und verstärkt die durch Borbarads Untaten gewachsenen Ängste und Vorbehalte im Volk gegen die Magie mit gutem Beispiel, Aufklärung und hilfreichem Einsatz von Hesindes Gabe zu mildern.

Eigenheiten

Die übliche Ordenstracht spiegelt die Verbundenheit zum Bund des Weißen Pentagramm wieder: Neben dem Namen erinnert nur noch das graue Skapulier an die ursprüngliche Ausrichtung des Ordens, Kutte und Handschuhe aber sind im reinsten Firnweiß gehalten.

Magierinnen sind gegenüber den männlichen Mitgliedern in der Unterzahl. Dabei steht der Orden selbstverständlich seit jeher beiden Geschlechtern offen, die Ursache ist vielmehr in der Herkunft des Ordens zu suchen: In der traditionell zwergisch-patriarchalisch geprägten Region der Koschberge werden seit jeher nur wenige zauberkräftige Kinder geboren. Während weibliche Magiekundigen die arkane Kraft meist als Geschenk Saturias auffassten, wurden männliche Begabte eher in die Obhut der Gildenmagier gegeben.

Ein weiteres Kuriosum aus der Frühzeit des Orden mag die merkwürdige Zurückhaltung sein, die der OCR gegenüber den zwergischen Zauberkundigen walten läßt. Während menschliche Druiden und Hexen (trotz der momentanen "Waffenruhe" im Kosch) grundsätzlich als zügellose Zauberwirker und übelste Frevler wider die göttlichen Gebote betrachtet werden, fühlt man sich den Geoden des Kleinen Volkes offenbar noch aus der Zeit des vereinten Widerstandes gegen den almadanischen Schwarzmagus Zulipan verbunden.

Niederlassungen

Inzwischen haben die Rohalswächter ihren Hauptsitz zurück ins alte Rohalssteg verlagert, bauen derzeit jedoch ihr zerstörtes altes Ordenshaus unweit von Angbar als Stützpunkt in der Reichs- und Handelsstadt wieder auf (nicht zuletzt, weil dort magische Bücher und Zutaten leichter zu beschaffen sind).

Weitere Stützpunkte sind die Krötenwacht in Koschgau, die den Hexenwald Sarindel und die dortigen Krötensümpfe im Auge behält und Eisenkobers Wacht am verwunschenen Moorbrücker Sumpf.

Gliederung

Der Orden wird vom siebenköpfigen Zirkel der Wachenden geleitet.

Die einfachen Mitglieder unterteilen sich in den Zirkel der Wissenden, welcher sich der Forschung und Lehre widmet, und dem Zirkel der Wehrenden, der auszieht um das Wirken frevlerischer Magie zu bekämpfen.

Mitglieder

Bemerkenswerte Rohalswächter der Vergangenheit

Bemerkenswerte Rohalswächter der Gegenwart

  • Kuniswart vom Reifenwasser - Hochmeister der Rohalswächter seit 1021 BF
  • Eslam von Wagenhalt - In den Magierkriegen in einer Globule gefangener Schüler Rohals, der nun in unsere Zeit zurückgekehrt ist. Mitglieder im Zirkel der Wachenden, Vertreter von Rohals Idealen
  • Tristoban Biret - Führendes Mitglied im Zirkel der Wehrenden, Wortführer der unbeugsamen Kämpfer gegen frevlerische Magie

Quellen

  • Ausführlicher Artikel im Aventurischen Boten 130
  • Am Großen Fluss
  • Aventurischer Almanach 71