Man erntet, was man sät - Guter Rat ist teuer

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Drift, 01. Rondra 1041 BF

Guter Rat ist teuer

Josper wollte gerade aus der Stadt in Richtung der städtischen Äcker gehen, als ihn Trottbert erreichte. Nach dem Abbruch der Belagerung der Yassburg hatte sich auch Josper mit der Garde nach Drift zurückgezogen, jedoch einige Gardisten nach Cirrenacker geschickt, um die Straße zu sichern und Überfälle der Aufständischen zu verhindern. „Sieht alles ganz gut aus soweit. Keine weiteren Überfälle, scheinbar haben sie seit ihrer letzten Abreibung genug“, lachte der Knecht ihm entgegen. Er kam gerade aus Cirrenacker, um Josper Bericht zu erstatten. „Dann liegt es jetzt in der Hand des Barons, die Dinge wieder zu richten. Komm, begleite mich ein Stück, ich will gerade nachsehen, wie die Bauern bei der Errichtung des Lagerplatzes vorankommen, wir wollen den Gräflichen doch einen angenehmen Aufenthalt bieten.“

Die beiden Männer schritten durch die Drifter Gassen. Scheinbar hatte die Kunde der bald anrückenden fürstlichen und gräflichen Truppen bereits die Runde gemacht, denn es lag eine leicht angespannte Atmosphäre in der Luft. Scheinbar fürchteten einige Drifter eine Belagerung oder Erstürmung des Marktes, weshalb Josper ein Dutzend Gardisten in der Stadt positioniert hatte.

„Etwas scheint euch zu bedrücken, mein Herr. Ist es die abgebrochene Belagerung? Wenn ich mir den Gedanken erlauben darf: Brumils Leute sind militärisch am Ende, sie werden keine weitere Belagerung überstehen, schon gar keine Feldschlacht.“

„Das weiß auch der Graf“, meinte Josper. „Sie haben lange genug ausgeharrt, bis der Graf eintrifft. Man raunt sogar, dass der Cantzler des Kosch mit dabei sei. Und die werden sich sicher nicht unserer Sache anschließen. Es ist gut möglich, dass unser Engagement dort oben auf dem Schloss an einem Verhandlungstisch zu Ende geht.“

Josper verlangsamte seine Schritte ein wenig und senkte die Stimme: „Und wenn ich ehrlich bin, glaube ich, dass Namurs Temperament einiges dazu beitragen könnte. Ich würde gerne Kontakt zu den Nadoretern aufnehmen, welche nach Lûr ziehen. Sie könnten uns helfen.“

Die beiden Männer erreichten die Äcker vor der Stadt, welche gerade von einigen Bauern und Knechten zu einem Lagerplatz ausgebaut werden. „Ich werde Narmur die Kontaktaufnahme vorschlagen, die Nadoreter kenne ich noch aus meiner Knappenzeit, reite du zurück nach Cirrenacker. Bereite das Gut auf den schlimmstmöglichen Ausgang vor, einen Kampf gegen die Ferdoker und die fürstlichen Truppen. Ich bearbeite Narmur und dann die Nadoreter, mögen die Götter uns beistehen.“

„Ich werde sofort aufbrechen“, sprach Trottbert und wandte sich ab. Hoffentlich kommen wir hier alle heil heraus, dachte Josper, während er Trottbert nachsah.