Man erntet, was man sät - Ein Fähnlein steht im Walde

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Cirrenacker, 21. - 26. Praios1041 BF

Ein Fähnlein steht im Walde

Rabenforst, 21. Praios
„Sie werden sicher weiter nach uns suchen lassen“, sagte Baltram zu Ubarosch. Die beiden waren die Anführer der zweiten Gruppe, die den Versorgungsweg angreifen sollte. Sie hatten in den letzten Tagen ihre Truppe mit einigen Neulingen aus Eberstett versorgt, als sie von der Niederlage ihrer Kameraden nahe Schratental erfuhren. Um die Entdeckung durch die Garde zu verhindern, hatten sie sich in den letzten Tagen weiter in den Rabenforst zurückgezogen.
„Hervorragend, dann haben wir sie genau da, wo wir sie haben wollen“, sagte Urbarosch.
Baltram schaute den Söldner verdutzt an. „Sie werden erst wieder abrücken, wenn sie uns gefunden haben, was bedeutet, dass sie erst dann wieder die Belagerer unterstützen, wenn sie hier fertig sind. Also werden wir hier so lange ausharren wie wir können.“, sagte Urbarosch.
„Eigentlich ein guter Plan, aber die Barönlichen haben schon je eine Abteilung nach Kehrenstein und Eberstett geschickt. Damit haben sie uns den Nachschub abgeschnitten und unsere Vorräte reichen höchstens noch vier Tage. Zumal wir jetzt auch die Neuen durchfüttern müssen.“, antwortete sein Kamerad.
„Gut, dann machen wir es so: Wir gehen ihnen von hier aus noch ein wenig auf die Nerven, so dass sie auf unsere Fährte kommen. Dann begeben wir uns durch den Wald Richtung Cirrenacker und greifen das Dorf an.“
„Wir sollen Cirrenacker angreifen?“ meinte Baltram entsetzt. „Wir sind gerade einmal 15 Mann, von denen fast die Hälfte noch nie in ihrem Leben gefochten hat. Auch wollten wir doch nur barönliche Truppen angreifen und die Bevölkerung aus den Kämpfen heraushalten.“
„Baltram, Baltram. Vor dir stehen 200 Jahre Kampferfahrung! Glaube mir - wer auf der Seite des Feindes steht, ist gleichzeitig auch gegen uns, und wer war nochmal der Lehnsherr von Cirrenacker? - Eben! Zumal in Cirrenacker momentan auch kein einziger Bewaffneter stehen dürfte.“


25. Praios, Cirrenacker
In den nächsten Tagen ließ sich die Truppe immer weiter zurückfallen, bis sie am 25. Praios Cirrenacker erreichte und unter lautem Kampfgeschrei das Dorf überfiel. Die Bewohner flüchteten sich auf das naheliegende Fuxengut, während die Aufständischen die Vorräte und den Hausstand der Bewohner plünderten.
Urbarosch und Baltram überwachten die Plünderung vom zentralen Marktplatz aus. Die Vorräte wurden hier von den Aufständischen zusammengetragen und auf das ebenfalls geplünderte Vieh der Dörfler verladen. Der Spaß währte jedoch nur so lange, bis die Drifter Garde kurze Zeit darauf ebenfalls vor Cirrenacker auftauchte.
„Sie kommen!“, schrie ein Späher vom Dach des Phextempels, den Urbarosch aufgestellt hatte, um nach der Garde Ausschau zu halten.
„Sehr gut.“ Urbarosch trommelte seine Leute zusammen. „Zu einem Kampf wollen wir es nun nicht kommen lassen. Jene unter euch, die aus der Gegend stammen, legen nun ihre Waffen ab und sehen zu, dass sie schnellstmöglich Land gewinnen. Der Rest kommt mit mir zur Fähre. Wir setzen uns auf Nordmärker Gebiet ab. Es war mir eine Ehre, mit euch zu kämpfen!“, rief Urbarosch und setzte sich, mit einem Fässchen Schnaps aus dem örtlichen Wirtshaus unter dem Arm, Richtung Flussufer in Bewegung.

26. Praios, Landweg Richtung Yassburg
Gerne hätte Josper die Sache schon früher beendet. Die Aufständischen hatten ihnen eine ordentliche Verfolgungsjagd aufgezwungen und sich am Ende sogar noch an der Plünderung Cirrenackers versucht. Zwar hatten sie sich, als sie kamen, aufgelöst, doch war er nun schon fast eine Woche weg von der Belagerung. Hoffentlich hatte es sich in der Zeit nicht zum Schlechten gewendet.