Alltag auf Burg Eichstein - 1040BF-TRA

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Texte der Hauptreihe:
K1. Teil I
K5. Teil V
K10. Teil X
K11. Teil XI
10. Tra 1040 BF
Teil XII
Teil XI


Kapitel 12

Autor: Baduar

Wasserburg Eichstein, 10. Travia 1040, Erdstag

Es war ein schöner Herbstnachmittag und auf Burg Eichstein herrschte rege Betriebsamkeit. Eben noch hatte Aldare den jüngsten Spross der Familie dabei beobachtet, wie er hartnäckig gegen Sumus Griff ankämpfte und auf seinen kurzen Beinchen über den Burghof stapfte. Leider gewann er den Kampf nur allzu selten und landete oft genug auf seinem Hosenboden. Das dämpfte seinen Eifer jedoch nicht. Nach seinem üblichen Grinsen, verbunden mit den Worten „Mama! Plumpse macht!“ erhob er sich stets, um seinen Kampf gegen Sumus Griff erneut auszufechten. Irgendwann, da würde er es schaffen, jawohl!

Aldare musterte die Fortschritte ihres Jüngsten mit Zuversicht. Dann jedoch wurde sie abgelenkt, als Vitus zu ihr trat. Es war Anfang Travia und er unterrichtete sie über den Getreidezehnt, der am 02. Travia eingetrieben worden war. Wie immer gab es kaum etwas zu beanstanden – Vitus verstand seine Aufgabe und sie war froh, dass er sie bei den alltäglichen Aufgaben der Lehensverwaltung unterstützte.

Als ihr Gespräch beendet war, blickte sie wieder in den Hof. Wo war denn Firutin? Hatte er sie beobachtet und sich jetzt versteckt, wie er es manchmal tat? Sie blickte sich im Hof um, doch fand sie ihn nicht – und es fehlte auch die typische, brabbelnde oder kichernde Geräuschkulisse, die der Junge normalerweise erzeugte. Und Stille war kein gutes Zeichen…

Sie eilte die Freitreppe in den Hof hinunter und sah sich erneut um. Immer noch war keine Spur von ihm zu sehen. Unruhig ging sie im Hof umher und überlegte, wo er sein konnte. Den Brunnen konnte sie ausschließen, denn das hätte sie mitbekommen. Nach und nach klapperte sie die anderen Möglichkeiten ab und fragte in der Küche und in der Wachstube nach ihm. Die Gardisten am Tor hatten den kleinen Eichsteiner tatsächlich gesehen. „Euer Wohlgeboren, wenn ich das richtig gesehen habe, ist der junge Herr mitsamt seinem Reittier wie schon einige Male vorher in der Vorburg verschwunden. Sicherlich werden sich beide nach dem anstrengenden Ritt im Schatten ausruhen und von Abenteuern träumen.“

Aldare sah den Gardisten daraufhin verwundert an. Von was redete der Mann? Mitsamt seinem Reittier? Hatte der Küchenmeister schon am frühen Nachmittag vom guten Hils an die Leute ausgeschenkt? Sie beschloss, einen Blick in die Vorburg zu werfen.

Als sie dort ankam und ihren jüngsten Sohn sah, konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. Firutin lag ausgestreckt auf dem großen Hofhund, der außer Baduar sonst niemanden an sich heran ließ, einen Finger in das Ohr des Tieres gesteckt und auf das Fell des Hundes sabbernd, beide dösten im Schatten des Backhauses. Einen Augenblick bewunderte sie die Szene, die traute Eintracht zwischen Hund und Kind. Was wohl Baduar sagen würde, wenn er seinen Jüngsten so sähe? Sie beschloss, die beiden ruhen zu lassen und das Kindermädchen herzuschicken. Einen der Gardisten wies sie an, solange ein Auge auf den Kleinen zu haben – sicher ist sicher.

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