Man erntet, was man sät - Ankunft der Sindelsaumer

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Drift, 1041 BF

Ankunft der Sindelsaumer

Balinor rannte, wie er noch nie gerannt war. Der Drifter Gardist war gerade auf einem Patroulliengang etwas flussaufwärts von Drift gewesen, als er die Schiffe kommen sah. Drei schwere Flußkähne, jeweils voll mit Bewaffneten in Sindelsaumer Farben. Auch wenn er sich nicht besonders mit Hochpolitik auskannte, wusste er, dass dies keine Unterstützung für den Drifter Baron war.

„Die Sindelsaumer rücken an!“ Das laute Schreien ließ Josper hochfahren. Er hatte sich in der Drifter Wachstube einquartiert und dort die Nacht verbracht. Die Garde hatte er aufgeteilt. Eine Lanze hatte er auf direktes Bitten des Barons diesem überlassen, wahrscheinlich zur Bedeckung. Den Rest hatte er in Drift einquartiert, um von hier aus die Lage zu überwachen, während die Zollreiter die Straße nach Thûrbrück sichern sollten. Schlaftrunken fiel er vor Schreck aus dem Bett und sammelte seine Gedanken, während der dickliche und durch die Anstrengung puterrot angelaufene Gardist weiter seine Meldung keuchte. „Das sind an die 50 Mann, Hauptmann, bis an die Zähne bewaffnet, sie wollen wahrscheinlich in Drift anlegen!“ „Sag den restlichen Männern Bescheid, sie sollen sich fertig machen und in fünf Minuten im Hof antreten!“, rief Josper, während er sich schon die Hose und den Wappenrock überschmiss. „Ein schönes Empfangskomitee habt ihr uns da bereitet. Und wir haben uns doch solche Mühe gegeben, nicht aufzufallen.“, lachte Barthalm. Die Sindelsaumer Schiffe hatten schon angelegt, als die Drifter Garde unter ihrem Hauptmann aufmarschierte. Gegen die fünfzig Sindelsaumer wirkten die noch nicht einmal 10 Gardisten mehr als unterlegen. „Ihr wisst genau, dass ihr mit eurem Vorgehen Recht brecht!“, meinte Josper. „Hier am Amboss gilt noch Koscher Recht?“, lachte Garosch, der sich an Barthalm vorbei schob und auf Josper deutete, „Wir haben weder mit euch noch mit den Driftern ein Huhn zu rupfen, wohl aber mit eurem sogenannten Baron. Wir werden zur Yassburg marschieren, um Alvide und Brumil beizustehen. Wenn ihr uns pasieren lasst, soll euch nichts passieren, andernfalls schmeckt ihr unseren Stahl, Ka Angrosch garaschmox!“ Die Garde ließ die Sindelsaumer passieren, was blieb ihnen auch anderen übrig. Die drei Schiffe wurden schnell entladen und die Sindelsaumer Formation marschierte noch am selben Tag gen Yassburg. Hoffentlich würden die beiden Grenzreiter, die er losgeschickt hatte, bevor er sich zum Hafensteg aufgemacht hatte, nicht von Aufständischen überfallen werden, sondern früher die Yassburg erreichen, das könnte die Verhandlungsposition des Barons deutlich verbessern. Auch war er nun sicher, die Nadoreter Expedition in Lûr um Hilfe bitten zu müssen, denn militärisch hatte sich das Blatt nun gänzlich gewendet.