Kaiserturnier 1041 - Padora von Boltansroden fordert Yandriga von Urbet

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Gareth, 2. Praios 1041, abends

„Die Götter, Elysea, haben mir ihre unglaublich große Gnade zuteil werden lassen. Es war IHR Wille, dass ich siege. Es war IHR Wille, dass ich meinen Herausforderer Demut lehre. Und es war auch IHR Wille, dass mir dies im ersten Lanzgang gelang.“, sie hielt einen Augenblick inne und dachte an ihren Sieg zurück. Noch immer rann er lieblich und unwiderstehlich süß ihre Kehle hinab, wie Honig so süß und lieblich war er und würde ihr noch lange in Erinnerung bleiben - nicht nur ihr. Aber nicht jeder Verlierer war ein guter Verlierer. Doch wer Honig essen will, ertrage auch das Stechen der Bienen. Und, fügte Padora in Gedanken hinzu, wer deren Stiche nicht erträgt, sollte die Finger vom Honig lassen!
Malih wurde zunehmend unruhiger. Die weiße Shadif-Stute scharrte mit ihren Hufen, schnaubte nervös, bewegte ihren Kopf energisch hin und her und tänzelte ganz leicht. Wer Padora nicht kannte, konnte tatsächlich glauben, dass sie ihr Pferd nicht im Griff hatte. Ein Trugschluss, der schon so manchen zu falschen Schlussfolgerunden geführt hatte.
„In meiner Zeit in Aranien - während meiner Zeit unter den Skorpionen – habe ich eines gelernt: Was der Wind mitbringt, führt der Sturm wieder mit sich. Und ich will es sein, die entscheidet wer es ist, der meinen Sieg in die nächste Runde führt...“
Damit trieb sie ihre Stute an. Augenblicklich fiel die Unruhe von Malih ab und sie fügte sich den Befehlen ihrer Reiterin und Vertrauten ohne zögern.
Padora hatte erreicht, was sie hatte erreichen wollen. Wenn sie in dieser Runde ihren Sieg weitergeben musste, dann sollte es an jemanden würdigen sein. An jemanden, dem sie zutraute noch viel weiter zu kommen. An jemanden, der über ihr stand. An eine Frau. An eine gute Tjosterin. An... Padoras Lanze fand auch diese mal ihr Ziel, den Schild von Yandriga von Urbet.
Anschließend brachte sie ihre Stute zum Stehen, blickte einen Augenblick zu ihrer Gegnerin und nickte ihr lächelnd zu, ehe sie Malih das Kommando zum Umkehren gab.
Eines war gewiss: Es würde Sturm geben!

Autor: Nale